Darum gehts
- Metallica kehrt 2026 in die Schweiz zurück. Tickets sofort ausverkauft
- Band wird für Kommerzialisierung kritisiert, füllt aber weiterhin Stadien
- Erstes Metallica-Konzert in Europa 1984 in Zürich für 400 Franken Gage
Die Metal-Giganten aus Kalifornien sind zurück. Und: ausverkauft! Sechs Jahre nach ihrer letzten Show im Zürcher Letzigrund kommt Metallica im Mai 2026 wieder in die Schweiz. Die rund 50’000 Tickets für die Show waren diese Woche im Nu vergriffen – Preise von 180 bis 390 Franken zum Trotz. Wenn Metallica ruft, flippen die Massen auch heute noch aus.
Dabei wird die Band auch von der eigenen Anhängerschaft seit vielen Jahren kritisiert. Metallica sei übertourt, wirke blutleer, habe Heavy Metal an den Kommerz verraten. Im Jahr 2000 sorgten die Rockstars für Empörung bei Fans, die ihre Songs bei Napster heruntergeladen hatten. Metallica verklagte die MP3-Tauschbörse und lieferte auch gleich eine Liste von 300’000 Nutzern mit, die sich die Hits dort gratis besorgt hatten.
Das Vorgehen der Band mochte damals spiessig wirken, mit Blick auf aktuelle Diskussionen über Streamingdienste aber kann Metallica heute als Vorreiter der Verteidigung geistigen Eigentums gelten. Der Kommerz-Vorwurf ist dennoch nicht unbegründet: Hinter Metallica steht ein weltweit agierendes Unternehmen.
Vom einfachen Fanartikel über Werbepartnerschaften bis zum eigenen 3D-Kinofilm «Through the Never»: Das Marketing läuft pausenlos. Wer Mitglied im (kostenpflichtigen) Fanklub ist, kann sich Konzerttickets sichern, bevor sie in den offiziellen Vorverkauf gehen.
Metallica macht Metal massentauglich
Bei Headbangern sorgt all das für Kopfschütteln. Und doch füllt Metallica Mal für Mal die Stadien. Die vier Musiker James Hetfield (61), Kirk Hammett (62), Lars Ulrich (61) und Robert Trujillo (60) verstehen es, aus ihrem riesigen Fundus eine Setlist zu bauen, die immer wieder neue Liveerlebnisse bietet – und bei der auch die legendären Songs der ersten Bandjahre nicht zu kurz kommen.
Metallica startete Anfang der 80er-Jahre im musikalischen Untergrund. Mit den Alben «Kill ‘Em All», «Ride the Lightning», «Master of Puppets» und «...And Justice for All» prägte die Band den extrem schnellen und harten Thrashmetal massgeblich mit. Und kam früh in die Schweiz: Im Februar 1984 spielten die späteren Überrocker im Zürcher Volkshaus vor 500 Fans für eine Gage von rund 400 Franken als Vorband von Venom – es war das erste Metallica-Konzert in Europa überhaupt.
Im Volkshaus mit dabei war René «Fribi» Freiburghaus (59), der in Olten SO seit bald 40 Jahren den Metal-Plattenladen Outsider-Shop betreibt: «Die haben Venom an die Wand gespielt», erinnert er sich. Metallica schlug in Zürich derart ein, dass sie auf derselben Europatour im November 1984 gleich noch einmal im Volkshaus gebucht wurden; diesmal als Headliner. Damals, sagt Freiburghaus, konnte er sich nach dem Konzert noch hinter der Bühne Autogramme auf einer Plattenhülle geben lassen.
Metallica wollte allen gefallen
Heute wäre das undenkbar. 1991 wurde die Band mit dem sogenannten «Black Album» zum wirklichen Welterfolg, entfernte sich damit aber vom Thrashmetal. Mit Songs wie «Enter Sandman» und «The Unforgiven» oder der Ballade «Nothing Else Matters» schockten sie ihre eingefleischten Fans, gewannen dafür die Herzen des grossen Publikums. Die Platte verkaufte sich bis heute mehr als 30 Millionen Mal. «Metallica waren die Rolling Stones der Neunziger», sagt René Freiburghaus.
Bob Rock, Produzent des «Black Album», erzählte einmal in einem Interview, wie es bei einer gemeinsamen Show mit Aerosmith in Europa zum Bruch mit dem extrem harten Metal-Stil kam: Die Band habe sich über die vielen Frauen im Publikum gewundert – bei Metallica-Konzerten damals undenkbar. «Das wollten die Jungs auch und deshalb ein paar Songs schreiben, die nicht nur Metalheads mögen.»
Gesagt, getan.
Das Spiel mit dem Zweitmarkt
René Freiburghaus hat Metallica bereits zehn bis 15 Mal live gesehen. Letztmals 2010 im Basler Joggeli. Das Konzert in Zürich reizt ihn wenig: «Wenn ich mir die Preise anschaue, ist das nicht mehr fanfreundlich», sagt er.
Viele andere lassen sich offenbar nicht abschrecken. Die Metal-Legenden hätten den Letzi wohl zweimal füllen können. Der Frust derer, die beim Vorverkauf für das Konzert im Mai 2026 leer ausgingen, war in den sozialen Medien jedenfalls gross. Ebenso die Wut über jene, die sich mit teuren Weiterverkäufen auf Onlinemarktplätzen bereichern.
Bei Ricardo oder Tutti werden bereits Dutzende Konzerttickets zu überrissenen Preisen gehandelt. Ein Fan kommentiert ironisch: «Ich habe mal für einen Kleinkredit bei meiner Hausbank angefragt …»
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