Reka Z. (†47) warnte vor Gewalt an Frauen
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Femizid in Giubiasco TI:Reka Z. (†47) warnte vor Gewalt an Frauen

Pensionierter Polizist (†64) tötet in Giubiasco TI seine Ex und deren Partner (†60)
Reka Z. (†47) warnte vor Gewalt an Frauen

Bei einer schrecklichen Bluttat tötete in Giubiasco bei Bellinzona ein Ex-Polizist (†64) am Sonntag ein Pärchen und dann sich selbst. Der Täter war einst mit dem 47-jährigen Opfer zusammen. Jetzt zeigt ein Facebook-Post, dass er schon vorher zu Gewalt neigte.
Publiziert: 19.05.2020 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 19.05.2020 um 13:53 Uhr
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Réka Z. (†47) wurde in Giubiasco TI von ihrem Ehemann getötet, von dem sie getrennt lebte. Dieser tötete auch ihren neuen Freund.
Foto: zVg

Am Sonntag wurde Giubiasco TI zum Schauplatz einer schrecklichen Bluttat: Ein 64-jähriger Tessiner Ex-Kantonspolizist stürmte die «Osteria degli Amici» und erschoss seine von ihm getrennt lebende Ehefrau Réka Z. (†47) und deren neuen Partner, den 60-jährigen Winzer Salvatore T.* Danach richtete sich der Schütze selbst.

Wie «Ticinonline» schreibt, sei der Täter nie über die Trennung von seiner Ex-Frau hinweggekommen. Ihre neue Beziehung, die vor etwa einem Jahr begann, war dem Schützen schon immer ein Dorn im Auge.

Opfer warnte vor Gewalt an Frauen

Wie Bekannte der Frau berichten, sei es immer wieder zu verbalen Drohungen des Mannes gekommen. Auf den Facebook-Profilfotos der 47-jährigen Réka Z., wirkt ein Selfie vom November 2016 deshalb wie eine dunkle Vorahnung. «Keine Gewalt gegen Frauen» schrieb die Kellnerin darunter.

Ein weiteres Foto zeigt das Opfer (†47) gemeinsam mit dem Täter auf Reisen zu Zeiten, als sie noch ein Paar waren. Ein Bekannter berichtet, dass er mit den beiden einige Autoreisen unternommen habe. Zwischen ihnen habe oft eine frostige Stimmung geherrscht. Sie habe sich ihm oft unterwerfen müssen, was das Verhältnis der beiden mit der Zeit verschlechtert habe.

«Sie hatte ein hartes Leben»

Wie das Portal schreibt, hatte die aus Ungarn stammende Kellnerin seit einiger Zeit in der Gegend von Bellinzona gelebt. Freunde beschreiben sie als zurückhaltende und sehr liebenswerte Frau. Sie sei eine grossartige Mitarbeiterin gewesen.

Über ihr Privatleben gab sie nie viel preis. Diejenigen, die sie wirklich kannten, erzählten von einem anstrengenden Leben. Laut einer ihrer Freundinnen hatte sie ein «hartes Leben». Sie lächelte, sei in Wirklichkeit war sie aber oft unglücklich gewesen.

Nach der schrecklichen Tat stellten die Abgeordneten der Bewegung für den Sozialismus (MPS) umgehend einen Antrag an den Staatsrat. Sie fordern mehr Massnahmen zum Schutz von Frauen, die Opfer von Gewalt im Tessin sind. (dzc)

* Namen geändert

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