96 Liter Regen pro Quadratmeter! So viel Niederschlag gab es am Samstag in Bellinzona TI, meldet «Meteo News». Auch am Abend schüttet es noch kräftig weiter. In Lugano wurden 93 Liter Regen gemessen.
«Ab 17.30 Uhr hat es angefangen, richtig stark zu regnen. In Bellinzona floss das ganze Wasser vom Bahnhof abwärts in Richtung Stadt», erzählt ein Blick-Leser. «Viele Fahrzeuge mussten wenden, weil das Wasser zu hoch stand.» Auch er selber habe umkehren müssen und über Monte Carasso in Richtung Sementina fahren, um auf die A2 in Richtung Süden zu gelangen.
Zwei Personen aus Auto gerettet
Wie der TCS meldet, sind bei Bellinzona mehrere Strassen derzeit gesperrt. Wegen des Wassers zu war unter anderem die Autobahn A13 bei Castione. In Bellinzona rettete die Feuerwehr laut Medienberichten zwei Menschen aus einem Auto, das in einer überschwemmten Unterführung steckengeblieben war.
Laut Alert Swiss seien im betroffenen Gebiet auch mehrere Keller geflutet worden. Eine Blick-Leserin, die derzeit in einem Ferienhaus in Minusio weilt erzählt, dass das Wasser nun von allen Seiten ins Gebäude eindringt. «Es tropft auch von der Decke», sagt sie. Das Wasser sammelt sich dann auf der Treppe, wie die Bilder zeigen.
Die Tessiner Polizei wies die Bevölkerung via Twitter dazu an, sich in der Region möglichst nicht zu fortzubewegen. Zudem rief die Behörde die Menschen dazu auf, sich nicht in der Nähe von Gewässern aufzuhalten.
«Die Feuerwehr ist machtlos»
Auch der Campingplatz in Bellinzona ist geflutet, wie Bilder eines Leserreporters zeigen. «Das Wasser steigt und steigt, die Feuerwehr ist machtlos», berichtet er.
«Als wir heute ankamen, hatten wir noch eine Strasse. Bis ich die Stützen beim Wohnwagen runtergelassen hatte, war da schon ein See», sagt er. Den Abend verbringt die fünfköpfige Familie im Camper. «Die Stimmung ist gut, die Kinder staunen, dass wir auf einmal in einem See campen», scherzt der Vater. Er hoffe, dass das Wasser bis Sonntag etwas weniger werde und es nicht noch mehr regne.
Gefahrenstufe 3
Neben dem Tessin ist auch der Kanton Graubünden von den Unwettern betroffen.
Der Bund hat für die Region bei Lugano und auch in Teilen von Wallis, Bündnerland sowie für den Bodensee die Gefahrenstufe 3 von 5 ausgerufen. (man)