In Blenio TI soll es in einem Ferienlager zu einer sexuellen Handlung zwischen zwei Buben gekommen sein. Ein 9-Jähriger habe am Freitagabend einen anderen Jungen (7) nach dem Duschen zum Oralsex gedrängt. Das war kurz vor dem Abendessen – der 7-Jährige habe es anschliessend einem Betreuer erzählt.
«Mein Sohn ist völlig verstört», sagte die Mutter des jüngeren Buben zu «Tio.ch». Sie konnte es kaum glauben, als sie vom Vorfall hörte. «Ich werde es der Polizei melden, auch weil ich mich frage, was einen 9-Jährigen zu so einer Tat bewegt. Vielleicht wurde er ja zu Hause selbst missbraucht oder es herrschen sonst schwierige Umstände.» Offenbar soll ein dritter Junge dabei zugesehen haben.
Kinderschutzorganisation eingeschaltet
Die Eltern seien am Samstag über den Vorfall informiert worden. Zudem sei unverzüglich die Kinderschutzorganisation Aiuto, sostegno e protezione dell’infanzia (ASPI) eingeschaltet worden – um zu verstehen, wie der Fall einzuordnen ist. Denn: «Vielleicht fand es in einem spielerischen Kontext statt, vielleicht steckt aber auch mehr dahinter», so die Mutter.
Aus dem Ferienlager heisst es, dass man den Vorfall bedauere. Man habe nun einen Tag organisiert, an dem die Sexualität und der eigene Körper thematisiert werden sollen – mit Hilfe der Mitarbeiter von ASPI.
Zu jung für die Jugendstaatsanwaltschaft
Die Tessiner Jugendstaatsanwaltschaft wäre für den Fall im Blenio-Tal nicht zuständig. «Eine Anzeige kann erst im Alter ab 10 Jahren erfolgen», sagt Jugendanwalt Reto Medici. Im Fall des 9-Jährigen wäre der Kinderschutz zuständig.