Die Weinhandlung Cantina Giubiasco schreibt auf Facebook: «Traurig, ungläubig und bestürzt müssen wir den verfrühten Tod unseres Direktors kundgeben.» Der allseits beliebte Salvatore T.* (†60) sass am Sonntag in der Osteria degli Amici in Giubiasco. Er besuchte seine Freundin, die Ungarin Réka Z.* (†47).
Plötzlich betrat Matteo Z.* (†64) das Restaurant, der Ex-Polizist zückte seine Dienstwaffe. Zielt auf Réka, seine Ex und auf ihren neuen Freund. Mehrere Schüsse ertönen, zerreissen den Frieden an der Piazza Grande. Das Pärchen hat keine Chance, beide sterben noch an Ort und Stelle. Dann richtete der Killer die Waffe gegen sich selbst.
«Wir stehen alle unter Schock»
Der rasende Ex kam laut «Ticinonline» nie über die Trennung von seiner Frau hinweg. Ihre neue Beziehung, die vor etwa einem Jahr begann, war dem Schützen schon immer ein Dorn im Auge. Ein naher Verwandter sagt zu BLICK: «Wir von der Familie stehen alle unter Schock.»
Für die Familie kam der Gewaltausbruch offenbar aus dem Nichts. Matteo sei eigentlich eine ruhige, sehr freundliche Person, sagt der Verwandte. «Ich selbst kann es nicht verstehen, was er ihr angetan hat – und auch, was er ihrem neuen Partner angetan hat.»
Schon als er die ersten Online-Berichte gelesen habe, habe er den schlimmen Verdacht gehabt, dass es Matteo Z. sein könnte. «Wir sprechen den Verwandten der Opfer unser Beileid aus.»
«Keine Gewalt gegen Frauen»
Wie Bekannte der Frau berichten, sei es immer wieder zu verbalen Drohungen des Mannes gekommen. Auf den Facebook-Profilfotos der 47-jährigen Réka Z., wirkt ein Selfie vom November 2016 deshalb wie eine dunkle Vorahnung. «Keine Gewalt gegen Frauen» schrieb die Kellnerin darunter.
Ein weiteres Foto zeigt das Opfer (†47) gemeinsam mit dem späteren Killer auf Reisen zu Zeiten, als sie noch ein Paar waren. Ein Bekannter berichtet, dass er mit den beiden einige Autoreisen unternommen habe. Zwischen ihnen habe oft eine frostige Stimmung geherrscht. Sie habe sich ihm oft unterwerfen müssen, was das Verhältnis der beiden mit der Zeit verschlechtert habe.
«Sie kämpfte um ihre Ehe»
Eine Freundin hatte Réka Z. während Jahren erlebt: «Sie war eine gute Person. Sie arbeitete viel und hart im Restaurant. Sie war aber auch zurückhaltend und kämpfte viel dafür, um ihre Ehe aufrechterhalten und retten zu können.»
Nach der schrecklichen Tat stellten die Abgeordneten der Bewegung für den Sozialismus (MPS) umgehend einen Antrag an den Staatsrat. Sie fordern mehr Massnahmen zum Schutz von Frauen, die Opfer von Gewalt im Tessin sind.
* Namen geändert