Er stöhnte 15'000-mal in den Hörer
Lega-Gemeinderat belästigte Frauen mit Sex-Anrufen

Peinlich! Marco Seitz (40) wurde wegen sexueller Belästigung und missbräuchlicher Verwendung einer Fernmeldeanlage zu einer Busse von 500 Franken verurteilt. Jetzt legt der Lega-Politiker sein Amt im Gemeinderat von Lugano TI nieder.
Publiziert: 03.12.2018 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2019 um 14:09 Uhr
Lega-Politiker Marco Seitz aus Lugano TI wurde wegen sexueller Belästigung am Telefon verurteilt.
Foto: © Ti-Press / Ti-Press
Myrte Müller

Ihm liegt die Sicherheit am Herzen. Das war eines seiner politischen Hauptanliegen. Auch damit schaffte es der Mann von der Tessiner Lega bis in den Gemeinderat von Lugano TI. Doch er selbst nahm es mit der Sicherheit nicht so genau. Vor allem, wenn es ums weibliche Geschlecht ging. 

Seit Jahren terrorisierte Marco Seitz (40) ihm unbekannte Frauen am Telefon. Fünf bis zehnmal am Tag rief er seine Opfer an, stöhnte in den Hörer und machte zotige Bemerkungen. Jahrelang! Schätzungsweise 15'000-mal belästigte er so Frauen mit seinen Anrufen. Diese nahmen die Anrufe entweder gar nicht mehr an oder drückten ihn weg. Bis endlich der Staatsanwalt dem Sex-Terror ein Ende machte.

500 Franken Busse

Der Staatsanwalt verurteilte Seitz per Strafbefehl zur Zahlung einer Busse in Höhe von 500 Franken wegen sexueller Belästigung und missbräuchlicher Verwendung einer Fernmeldeanlage. Das berichten Tessiner Online-Medien.

Marco Seitz gibt den Sex-Terror zu. Er habe eine sexuelle Perversion, gestand der Belästiger. Seitz zahlt die Busse. Ins Vorstrafenregister wird er nicht eingetragen. Doch der Schaden ist angerichtet. Der Tessiner Lega-Politiker mit Deutschschweizer Wurzeln muss sein Amt im Gemeinderat räumen und sein Ehrenamt als Laienrichter aufgeben. 

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