Er fand sie süss, bis sie die Gäste angriffen
Tessiner Hotelier lässt seine Wildschweine abknallen

Zu Ostern waren sie noch die Attraktion des Hotels Collinetta in Ascona TI. Doch weil die zwei Bachen und ihre sieben Frischlinge zu aggressiv wurden, ging es ihnen jetzt an die Borsten.
Publiziert: 20.09.2018 um 22:23 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:26 Uhr
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Fühlten sich im Luxushotel sauwohl: Die Bachen Colli und Netta mit ihrem Nachwuchs.
Foto: Yvonne Leonardi
Myrte Müller

Sie waren die Stars im Hotel Collinetta von Ascona TI. Zwei Wildsäue und ihre sieben kleinen Frischlinge futterten ohne Scheu am Komposthaufen der Nobelherberge mit Seeblick. Colli und Netta, wie die Bachen bald getauft wurden, und ihre putzige Brut liessen sich seelenruhig fotografieren und filmen. Sie waren eine echte Sehenswürdigkeit. Auch BLICK hatte die grunzende Familie bereits besucht (BLICK berichtete).

In diesem Hotel gibts Wildschwein inklusive
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Wildschweinfamilie wohnt in Ascona TI:In diesem Hotel gibts Wildschwein inklusive

Die Romantik hielt allerdings nur wenige Wochen. Denn sehr bald schon wurde aus der neuen Hotelattraktion ein saufreches Ärgernis. «Manche Gäste begannen die Tiere mit Keksen zu locken. Sie streichelten sie. Die Wildschweine kamen auf die Restaurant-Terrasse. Von Scheu war kein Spur», sagt Hotelier Luca Foster (48), «sie machten überall ihr Geschäft hin. Das stank. Die Gäste beschwerten sich.» 

Die Wildschweine greifen die Hunde der Gäste an

Doch es kam noch schlimmer. Die Wildschweine griffen die Hunde der Gäste an – und schliesslich auch die Gäste selbst. «Eine Dame stand am Hoteleingang», erinnert sich Foster, «da schoss eine Wildsau auf ihren kleinen Hund los». Die Dame wollte ihn schützen, ging in die Knie. «Da hat die Sau die Dame am Rücken gepufft»,  erzählt der Hotelier weiter. Wehgetan habe ihr das Tier nicht. Aber die Dame sei schon erschrocken, so Luca Foster. 

Ein anderes Mal war ein Bub das Ziel. Ein Achtjähriger trieb die Bachen und ihre Frischlinge vor sich her. Bis es einer Sau zu bunt wurde. Sie griff den Jungen an, biss in sein T-Shirt und zerriss es. Der Bub blieb unverletzt.

Wildhüter erschiessen eine Bache und sechs Junge

Foster stellte danach Warnschilder für seine Gäste auf. Er versuchte die Wildschweine mit Böllern zu verschrecken. Und er informierte die Wildhüter. Die fackelten nicht lange, jagten die borstigen «Hotelgäste». Eine Bache und sechs Junge wurden am nahen Monte Verità erschossen. Die zweite Sau und das letzte Junge liessen sich seither kaum noch auf der Hotelanlage blicken. 

«Auch wenn niemand verletzt wurde, solche Aggressionen können gefährlich sein», sagt Luca Foster. Fürs nächste Jahr hat sich der Hotelier fest vorgenommen: «Ich werde die Wildschweine hier nicht mehr dulden, mögen sie auch noch so herzig sein.»

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