Schon die Taten erschüttern: Seit 2005 schändet ein italienisches Ehepaar seine Kinder. Immer wieder. Über 100 Mal (BLICK berichtete). Erst in ihrer Heimat Varese (I), dann im Tessin. Im Frühjahr 2016 werden Alberto* (50) und Karin C.* (45) deswegen festgenommen. Nun wird das schockierende Motiv publik, warum der ehemalige Schlachter und die Ex-Bardame vor allem ihre damals kleine Tochter regelmässig vergewaltigten.
«Der Sex mit meiner Frau wurde zu langweilig. Wir wollten Abwechslung», soll Alberto C. gegenüber der Staatsanwaltschaft ausgesagt haben. Das berichtet «Il Caffè». Vor allem für die damals erst sechsjährige Tochter beginnt damit ein jahrelanges Martyrium. Aber auch der nur wenige Jahre ältere Sohn musste bei den Gewaltakten mitmachen, war offenbar selber mehrfach Opfer davon. Der Leidensweg hat erst ein Ende, als das Mädchen sich vor drei Jahren einem Bekannten anvertraut. Dieser alarmiert sofort die Behörden.
Polizei findet pädopornografische Fotos und Filme
Die Polizei stürmt das Rustico mit Blick auf die Magadino-Ebene. Auch die erst einen Monat vor der Verhaftung eröffnete Metzgerei von Alberto C. wird im April 2016 durchsucht. Dort finden die Beamten Foto- und Videomaterial der Vergewaltigungen. Das Elternpaar landet in U-Haft und warten seitdem auf seinen Prozess, der in diesem Herbst beginnen wird. Die Staatsanwaltschaft fordert mehrjährige Gefängnisstrafen wegen Inzest, Vergewaltigung, sexuellen Handlungen an Minderjährigen, sexueller Nötigung und harter Pornografie.
Der Ortsteil, wo die Schändungen stattfanden, hat nur wenige Bewohner. Ein Nachbar erinnert sich an die Familie: «Die Leute lebten sehr zurückgezogen, hatten keinen Kontakt mit uns im Ort.» Laut und streitsüchtig seien sie gewesen. «Da waren vier grosse Hunde, die immer kläfften», erzählt der Mann dem BLICK, «im Haus wurde viel herumgebrüllt.»
Horror-Eltern lebten auf grossem Fuss
Alberto C. habe auf recht grossem Fuss gelebt. «Er hatte ein grosses Motorrad, ein Auto und einen Wohnwagen», sagt der Nachbar weiter. Woher er das viele Geld hatte? Der Mann zuckt mit den Schultern. Das italienische Ehepaar kam vor zehn Jahren ins Tessin. Es schlug sich mit Jobs durch; er als Vertreter, sie in Bars.
Nur vier Wochen vor ihrer Verhaftung hatten sie eine Metzgerei eröffnet. Dann verschwanden sie. Eine ehemalige Kundin sagt BLICK: «Es hiess, sie hätten wegen familiärer Probleme nach Italien gemusst.» In Wahrheit sassen die Horror-Eltern bereits im Tessiner Knast.
* Namen geändert