Das Plakat am Eingang vom Bistro Logo in Klosters GR ist deutlich: Wer zu viel säuft, fliegt raus! Aufgehängt hat es Geschäftsführer Peter Hofer. «Auf Gäste, die mit Alkohol nicht umgehen können, kann ich verzichten», sagt er. «Obwohl ich an ihnen mehr verdienen würde.» Dahinter steckt nicht etwa schlechter Geschäftssinn des Bündners, sondern ein schlimmes Erlebnis. «Ich habe Angst vor meinen Gästen. Vor vier Wochen hat mich einer spitalreif geprügelt», sagt der Beizer.
Es passierte an einem Samstag Anfang April. Wie jeden Abend steht Hofer hinter der Theke. Er zapft Bier, plaudert mit den Gästen – und macht einen verhängnisvollen Spruch. Hofer: «Es war das Wochenende vor dem Hockey-Finale ZSC Lions gegen HC Davos. Aus Spass habe ich gesagt, Zürich werde gewinnen.» Ein betrunkener Davos-Fan findet das gar nicht lustig. «Ich hatte den Satz kaum zu Ende gesprochen, da hatte ich schon sein Bier im Gesicht.» Der Einheimische kommt hinter die Theke und verpasst Peter Hofer einen Kinnhaken – Kieferbruch. Zu allem Übel stürzt der 52-Jährige auch noch unglücklich. Er bricht sich beide Schienbeine und das Sprunggelenk am linken Fuss. Eine Woche liegt er im Spital: «Ich habe jetzt zwei Platinplatten und eine Schraube im linken Bein. Mein Kiefer ist mit Stahlklammern fixiert, damit alles wieder richtig zusammenwächst. Während sechs Wochen kann ich nur flüssige Nahrung zu mir nehmen.»
Hofer hat Anzeige gegen den Schläger erstattet. Auf eine Entschuldigung wartet das Prügelopfer bis heute. Damit ihm so etwas nicht noch einmal passiert, greift der Wirt künftig härter durch. Deshalb der Zettel am Eingang und die eindeutige Warnung: Wer betrunken ist, muss das Lokal umgehend verlassen – und bekommt zusätzlich Hausverbot.
Doch dabei will es der Wirt nicht belassen. Neben dem Bistro Logo bauen er und sein Team gerade eine neue Bar. Sie soll im Oktober aufmachen. «Dort», sagt er, «werden wir einen Türsteher anstellen. Sicher ist sicher.»