Suche nach den Verschütteten im Bisistal
Die Bergung ist ein Drahtseilakt

Sechs Felstechniker arbeiten den ganzen Tag, damit die Helfer endlich zu den Verschütteten Josef G.* (63) und Lukas M.* (26) können. Geologe Bieri weiss: «Auch für die Retter bleibt ein Risiko.»
Publiziert: 12.10.2017 um 23:51 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:14 Uhr
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Es ist möglich, dass die Verschütteten auf dem Alpweg nur wenige Meter neben ihren Baumaschinen liegen.
Foto: zVg.
Anian Heierli

Es ist ein Bangen und Hoffen. Die Einheimischen Josef G.* (62) und Lukas M.* (26) sind noch immer unter dem Geröll, das beim Felsweg oberhalb der Ruosalp im Kanton Uri am Dienstag abgebrochen ist. Es ist möglich, dass die Verschütteten auf dem Alpweg nur wenige Meter neben ihren Baumaschinen liegen. Das sagte ihr Chef Alois A.* (63) der Polizei. Er selbst hat das Unglück überlebt.

Überlebenschancen schwinden mit jeder Minute

Allen ist klar: Die Überlebenschancen der Verunglückten schwinden mit jeder Minute. Sechs Profis der Firma Gasser Felstechnik hängen bei der Abbruchstelle im Seil. Sie sichern das instabile Gebiet von 7.30 Uhr morgens bis 7 Uhr abends. Ein Team von Geologen unterstützt sie dabei. Erst wenn diese grünes Licht geben, dürfen die Rettungskräfte einschreiten. Noch ist es dafür zu gefährlich!

Doch sind sechs Männer im Seil genug, wenn es um Menschenleben geht? «Für mehr fehlt der Platz. Wegen der Sicherheit arbeiten wir im Felsen nebeneinander, niemals untereinander», sagt Geologe und Bergführer Daniel Bieri (49) zu BLICK. Er ist aktuell am Unglücksort im Einsatz: «Mit Drohnen fliegen wir über das Gebiet. Es hat noch immer loses Material.»

Unglück geht Geologe Bieri nahe

Geologe Bieri weiss, «es handelt sich um Kalkgestein. Es ist normal, dass bei einem Abbruch nicht alles mitkommt.» Für ihn ist klar: «Sobald es vertretbar ist, beginnt die Bergung. Ein Restrisiko bleibt aber immer.» Wann es endlich so weit ist, kann er zurzeit nicht sagen – auch wenn er es gerne würde. Man merkt, das Unglück geht dem Bergführer nahe.

Die Polizei untersucht bereits die Ursache. Bekannt ist, dass vor dem Felssturz Bohr- und Sprengarbeiten durchgeführt wurden. Dagegen bestand aus geologischer Sicht keine erhöhte Gefahr: «Permafrost kann auf einer Höhe von 1800 Metern praktisch ausgeschlossen werden», so Bieri. 

Allerdings existiert keine Gefahrenkarte fürs hintere Bisistal. Dafür ist das Gebiet zu schwach besiedelt. Der verschüttete Weg verläuft quer durch den Felsen und wurde vor 50 Jahren gebaut. Er wird primär von den Älplern dort genutzt.

*Namen der Redaktion bekannt

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