Stromschlag, Autounfall und Flugzeugabsturz: Schreckliche Todes-Serie beim Verein für Such- und Rettungshunde
Sie helfen andern – und erleben selber Schlimmes

Sie sind die Helden im Versuch, die verschwundene Sarina zu finden. Die freiwilligen Helfer des Vereins Redog sind zur Stelle, wenn Personen vermisst werden. Zuletzt mussten sie in den eigenen Reihen drei Schicksalsschläge verkraften.
Publiziert: 16.09.2017 um 14:59 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:40 Uhr
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Die Suche nach Sarina lenkt die Redog-Mitglieder von Schicksalsschlägen in den eigenen Reihen ab. Zuletzt erlebten sie eine schwarze Serie.
Foto: zVg
Marco Latzer
Von Sarina (14) fehlt seit 13. September jede Spur.
Foto: Kapo BE

Die Gebietssuche nach der verschwundenen Sarina (14) in Utzigen BE wurde eingestellt. Was mit dem Mädchen passiert und wo es hingegangen ist, bleibt weiterhin ein grosses Rätsel. «Wir haben im Gebiet alle Massnahmen ausgeschöpft», sagt Christoph Gnägi, Sprecher der Kantonspolizei Bern zu BLICK. An der Suche war auch der Schweizerische Verein für Such- und Rettungshunde Redog beteiligt. Ihre freiwilligen Helfer rücken jeweils mit ausgebildeten Spürhunden aus, wenn Personen vermisst werden. «Momentan stehen wir nicht im Einsatz. Wir sind aber auf Abruf da, falls sich neue Hinweise ergeben sollten», sagt Matthias Knöri, der Bereichsleiter Vermisstensuche des Vereins.

Im Mai starb Claire S. zusammen mit Hündin Makani.
Foto: ZVG

Schwarze Serie schockt Retter

Ein Sucherfolg würde den Hunde-Helden guttun. Denn in den letzten Monaten starben gleich drei Vereinsmitglieder auf tragische Art und Weise. Ein Redog-Mitglied zu BLICK: «Es gab in unseren eigenen Reihen in letzter Zeit viele Schicksalsschläge zu verkraften. Darum tat es irgendwie auch gut, zu helfen – auch um auf andere Gedanken zu kommen.»

Die schwarze Serie beginnt Mitte Mai in La Neuveville BE: Militärhundeführerin Claire S.* (†24) springt in den Bielersee, um ihre Hündin Makani (†5) zu retten. Sie weiss nicht, dass das Wasser wegen einer stümperhaften Elektroinstallation unter Strom steht. S. und ihre treue Begleiterin sterben an einem Stromschlag – wie auch eine Niederländerin (†53), die den beiden zur Hilfe eilte.

Im Juli kommt Didier P. um.
Foto: zVg

Drei Todesfälle innert kurzer Zeit

Im Juli kommt Didier P.* (†47), der Präsident der Redog-Regionalgruppe Waadt, bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Der engagierte Architekt stand unter anderem beim Erdbeben 2011 in Japan im Einsatz, galt als erfahrener Retter.

Nur wenige Wochen später stirbt mit Daniel W.* (49) ein Vereinsmitglied aus dem Berner Oberland. Er stürzt zusammen mit zwei weiteren Personen in einem Kleinflugzeug des Typs Piper Warrior II am Walliser Sanetschpass ab. Weshalb das Flugzeug abstürzte, ist zurzeit noch unklar.

W. war neben seinem Einsatz als Redog-Helfer Mitarbeiter des Staatssekretariats für Migration. «Die traurige Serie von Todesfällen innerhalb der Redog-Familie reisst nicht ab», steht dazu auf der Vereinshomepage.

Redog-Mitglied Daniel W. stirbt am 20. August.
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