Ist die Ausländerkriminalität bloss ein Hirngespinst?
Nein, behauptet der bekannte Kriminologe und Strafrechtler Martin Killias. Nicht nur die Kriminalitätsstatistik, sondern auch seine eigenen Studien mit Opfern von Straftaten würden dies bestätigen.
«Es dominieren jüngere Männer und bei Gewaltdelikten auch solche, die die Opfer wegen der Sprache (mehr noch als wegen des Aussehens) als ausländisch wahrnehmen», schreibt Killias im einem Gastkommentar im «Tages-Anzeiger».
Secondos häufiger delinquent als ihre «Cousins»
Zudem würden bei Schülerbefragungen Jungen mit Migrationshintergrund häufiger von begangenen Straftaten berichten als andere. Und: Secondos seien häufiger delinquent als ihre «Cousins» in den Herkunftsländern ihrer Eltern.
Ausländerkriminalität sei also keine Folge von Kriegstraumata, so Killias. Auch vom Import einer «Gewaltkultur» könne man nicht sprechen.
Bloss: Wieso werden Menschen mit Migrationshintergrund dann häufiger kriminell?
Der Kriminologe führt das auf «die spezifischen Bedingungen des Aufwachsens hierzulande zurück» – vor allem die Freizeitgestaltung habe einen grossen Einfluss auf das Verhalten junger Menschen.
Hobbylos macht kriminell
Im «Tages-Anzeiger» schreibt Killias: Jugendliche aus dem ehemaligen Jugoslawien «haben generell weniger strukturierte Hobbys wie Musik, Literatur und Theater, sie treiben weniger Sport – und wenn schon dann Fussball und Kampfsport – und verbringen mehr Zeit ziellos im öffentlichen Raum».
Leider, so Killias, werde gerade Musikunterricht aber von «konservativen Politikern» nicht als wichtiger Beitrag zur Integration wahrgenommen – sondern lediglich als Ausgabenposten.
Attacke gegen links
Doch der Sozialdemokrat stichelt nicht nur gegen rechts, er greift auch seine eigene Partei an – weil sie die Fakten nicht wahrhaben will und Ausländerkriminalität tabuisiert.
Das habe dazu geführt, dass SP und Grüne 2010 den Gegenvorschlag zur Ausschaffungsinitiative bekämpft hätten und heute deshalb nicht dieser «massvolle Text» in der Verfassung steht, sondern «ein um Welten schlechterer» in Kraft tritt.
«Mit Tabus kann man sich ins Bein schiessen», folgert Killias im Kommentar.