Der Stellenmarkt ist ein hartes Pflaster – nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber. Um aus der Masse der Stellenanzeigen herauszustechen, lassen sich Firmen daher immer kuriosere Jobbezeichnungen einfallen.
Wie eine Untersuchung der Online-Jobbörse Joblift ergeben hat, gehörten Evangelist, Hero, Rockstar, Wizard und Guru im vergangenen Jahr zu den fünf beliebtesten neuartigen Jobbezeichnungen.
Was zunächst aufregend klingt, entpuppt sich schnell als Verschleierungstaktik der Firmen. Denn häufig verbergen sich hinter den Begriffen ganz gewöhnliche, schlecht bezahlte Berufe wie Verkaufs-, Service-, Reinigungs- und Pflegekraft oder Branchen mit hohem Fachkräftemangel wie IT.
«Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage»
Die Vermutung liegt nahe, dass Firmen mit den innovativ anmutenden Jobtiteln versuchen, gängige Positionen spannender klingen zu lassen. So wird in den Inseraten aus der Verkaufskraft schnell ein Genie, aus der Haushaltshilfe eine Fee.
Ob die kuriosen Stellenanzeigen tatsächlich bei der Rekrutierung von geeignetem Personal helfen, ist fraglich. Vielmehr dürfte es für Verwirrung und Unmut bei den Bewerbern sorgen, die bei der Jobsuche traditionelle Titel bevorzugen.
«Da gibt es eine beachtliche Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage», sagt Joblift-Sprecherin Julia Karlstetter zu BLICK. «Viele Bewerber landen erst gar nicht bei den Anzeigen mit den kuriosen Berufsbezeichnungen. Denn wer sucht schon nach Begriffen wie ‹Hero›, wenn er eine Stelle im Pflegebereich finden will.»