Es ist das erste Mal, dass im Kanton Freiburg ein toter Wolf gefunden worden ist. Ein Landwirt habe bemerkt, dass sich Tiere um den Kadaver geschart hätten und die Wildhut alarmiert, sagte Dominique Schaller, der Chef des Amtes für Wald, Wild und Fischerei, der Nachrichtenagentur sda.
Der Kadaver des Wolfsweibchens wurde ins Pathologische Institut der Universität Bern gebracht, um dort seziert zu werden. Auch das Erbgut soll unter die Lupe genommen werden, um die Identität der Wölfin festzustellen. Noch ist offen, ob das tote Tier das Weibchen F13 ist, das sich Anfang Jahr im fraglichen Gebiet aufgehalten hatte.
«Böswillige Tag nicht ausgeschlossen»
Eine böswillige Tat könne nicht ausgeschlossen werden, sagte Schaller. Spuren von Geschossen seien am Kadaver zwar nicht festgestellt worden. Aber ein kleinkalibriges Projektil oder auch eine Vergiftung seien nicht auszuschliessen.
Das Amt für Wald, Wild und Fischerei und die Kantonspolizei haben Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eröffnet.
Bis zu drei Wölfe im Kanton Freiburg
Im Kanton Freiburg könnten gemäss derzeitigem Stand der Beobachtungen bis zu drei Wölfe leben. Die neusten Bilder von Mitte März zeigten das Männchen M64 zusammen mit dem Weibchen F13. Im Süden des Kantons wurde zudem die Präsenz eines jungen Wolfes festgestellt. Seine Identität steht nicht fest.
Möglicherweise handelt es sich um den Rüden M74, der unter anderem im Diemtigtal im Berner Oberland beobachtet worden war oder aber um ein noch nicht bekanntes Tier. Deshalb trägt der dritte Freiburger Wolf noch keine Bezeichnung. Zu Regulierungsabschüssen kam es bisher in Freiburg nicht. Die Quoten dafür sind nicht erfüllt.
In der vergangenen Alpsaison fielen laut Schaller 33 Nutztiere Wolfsrissen zum Opfer, im laufenden Jahr bisher etwa zehn. Alle Risse ereigneten sich auf Alpen, die nicht von Schutzhunden bewacht werden. Von diesen Hunden gibt es in Freiburg 17.