Die Scheidungsrate im Kanton Glarus liegt ziemlich nahe beim Schweizer Durchschnitt von 48,4 Prozent. Doch gäbe es eine Scheidungsstatistik der Glarner Bundesparlamentarier, läge die Rate eher bei 66,6 Prozent. Zwei von drei National- und Ständeräten im «Zigerschlitz»» provozierten kurz hintereinander, dass ihre Ehe in die Brüche ging. Das ist Schweizer Rekord.
Erst im Februar verliess BDP-Nationalrat Martin Landolt (41) kurz vor der Wahl seine Frau – wegen einer Geliebten. Jetzt hat SVP-Ständerat This Jenny (57) sein Eheglück zerstört.
Vor zwei Wochen fand seine Ehefrau Heidi heraus, dass ihr Ehemann einen Seitensprung gemacht hatte. Sie fackelte nicht lang und stellte dem untreuen Gatten die Koffer vor die Tür. Seither bewohnt Bauunternehmer und Ständerat Jenny eine Viereinhalbzimmerwohnung in Netstal.
Der als liberal geltende SVP-Politiker, auch bekannt als vielfacher Sieger des Parlamentarier-Skirennens, will nichts schönreden. «Ich hatte eine Affäre, die mir meine Frau nicht verziehen hat.»
Es sei der erste Seitensprung nach 30 Ehejahren gewesen; mit der Liebhaberin unterhalte er keinerlei nähere Beziehungen und wolle mit ihr auch künftig nichts zu tun haben. Umso mehr bedauert Jenny, dass seine Ehe nun zerrüttet ist. Ob er und seine Frau jemals wieder zusammenkommen, sei offen. «Wir haben eine halbjährige Auszeit vereinbart», so Jenny.
Der Politiker will aber nicht jammern: «Ich schaue vorwärts und stürze mich in die Arbeit.» Die Belegschaft seiner Baufirma Toneatti informierte er persönlich von der Ehekrise. Damit wolle er verhindern, dass dummes Zeug verbreitet werde. An das Single-Dasein muss sich Jenny aber erst noch gewöhnen.
Statt nach Hause zur Ehefrau und seinen beiden Kindern, geht er abends meistens zum Spaghetti-Essen in die nahe Pizzeria.
Für die selbständige Kommunikationsberaterin Beatrice Tschanz (65) ist das ein Fehler: «Wir leben in einer offenen Gesellschaft. Dass Ehen leider in die Brüche gehen können, ist heute breit akzeptiert.»
Eine Vorwärtsstrategie, wie sie Jenny gewählt habe, sei auch anderen exponierten Persönlichkeiten zu empfehlen. «Damit verhindern sie, dass geklatscht und getuschelt wird.» Das sei unangenehmer, als sofort reinen Tisch zu machen. Eines gibt Tschanz jedoch zu bedenken: Kommunikation gegen aussen könne man zwar schnell und professionell organisieren. «Für die betroffene Familie bleibt die schwierige Situation jedoch bestehen.»
Marcel Odermatt
Für die selbständige Kommunikationsberaterin Beatrice Tschanz (65) ist das ein Fehler: «Wir leben in einer offenen Gesellschaft. Dass Ehen leider in die Brüche gehen können, ist heute breit akzeptiert.»
Eine Vorwärtsstrategie, wie sie Jenny gewählt habe, sei auch anderen exponierten Persönlichkeiten zu empfehlen. «Damit verhindern sie, dass geklatscht und getuschelt wird.» Das sei unangenehmer, als sofort reinen Tisch zu machen. Eines gibt Tschanz jedoch zu bedenken: Kommunikation gegen aussen könne man zwar schnell und professionell organisieren. «Für die betroffene Familie bleibt die schwierige Situation jedoch bestehen.»
Marcel Odermatt