«Tiger» (49) zerstört Auto von Oberrichter
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Selbstjustiz in Glarus:«Tiger» (49) zerstört Auto von Oberrichter

Staatsanwaltschaft schickt ihn zum Psychiater
Glarner Tiger-Mann (49) ist ein Risiko

Im Tiger-Kostüm zerstörte Autohändler Thomas Z.* (49) den BMW eines Oberrichters. Nun schmort er in U-Haft. Ist er ein Risiko für die Behörden? Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mehrfacher Drohung.
Publiziert: 04.01.2019 um 22:15 Uhr
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Autohändler Thomas Z. zerstörte den BMW eines Kantonsrichters mit einem Vorschlaghammer und verlas anschliessend die Begründung für den Vandalenakt. Das Ganze hielt er in einem Video fest.
Foto: zvg
Anian Heierli
Anian HeierliReporter Zentralschweiz

Das Urteil ist eindeutig. Die Glarner Staatsanwaltschaft sieht in Tiger-Mann Thomas Z.* (49) ein Risiko für Dritte. Er bleibt in U-Haft – wegen Drohung und Ausführungsgefahr. Im Klartext: Man geht davon aus, dass er weitere Kampfansagen in die Tat umsetzen will.

Geplanter brachialer Racheakt

Autohändler Z. sorgte im Dezember für irre Szenen. Er zerstörte in Mitlödi GL mit einem Vorschlaghammer den BMW eines Glarner Oberrichters. Bei seinem Wutausbruch trug er ein Tigerkostüm. Die geplante Aktion war ein brachialer Racheakt wegen eines verlorenen Gerichtsverfahrens (BLICK berichtete).

Bekannte von Z. filmten alles. Auf dem Video liest der gelernte Mechaniker eine Stellungnahme vor. Er nennt namentlich seine Feinde bei den Behörden und sagt: «Ich mache aufmerksam auf Filz und Mobbing.» Dann doppelt er nach: «Das ist die zweite Aktion von vier möglichen.»

Was plante er noch, wollte er Personen verletzen? Die Staatsanwaltschaft sagt auf BLICK-Anfrage: «Es wird wegen mehrfacher Drohung und qualifizierter Sachbeschädigung ermittelt.» Der exakte Haftgrund lautet: «Wiederholungs- und Ausführungsgefahr.» Aus diesem Grund wurde die lange U-Haft von drei Monaten bewilligt.

Parallel dazu wir von Z. ein psychiatrisches Gutachten erstellt. Sobald dieses vorliegt, prüft man die U-Haft neu. Gut möglich also, dass der Autohändler noch viel länger eingesperrt bleibt.

Ex-Frau verteidigt ihn

Seine Ex-Frau Miriam Z.* (43) ist verzweifelt: «Was die ihm antun, ist schlimm. Ich habe keine Ahnung, ob es ihm gut geht. Wir dürfen nicht telefonieren.» 

Miriam Z. versichert: «Ich glaube nicht, dass er jemanden bedrohte. Er würde nie einer Person etwas antun.» Sie erklärt: «Klar, er hat eine direkte Art. Aber seine Wut richtete sich nur gegen das Auto.» Das in Auftrag gegebene psychiatrische Gutachten hält sie für unnötig: «Auch die U-Haft ist unbegründet.»

* Namen bekannt

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