Staatsanwalt überzeugt
Schweizerin klaute reichem Deutschen 114 Millionen

Publiziert: 22.08.2007 um 22:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:48 Uhr
VON VIKTOR DAMMANN
ZÜRICH – Multimillionär Peter Mikutta (67) will sich zur Ruhe setzen. Doch nach vier Jahren sind 114 Millionen weg. Dafür besitzt seine Vermögensberaterin (49) teuren Schmuck, ein Springpferd und eine Airline.

Der deutsche Krösus lernt die Schweizerin 1996 in Zürich kennen. Er hat eben sein Lebenswerk, eine IT-Firma, verkauft. 330 Millionen überweist er der Zürcher Citibank. Vizedirektorin Eva W.* betreut ihn als Hauptkundenberaterin.

Doch der Deutsche will die tüchtige Schweizerin für sich allein. Ihr Lohn: 250000 Franken jährlich und ein Erfolgsbonus.

Doch Staatsanwalt Marc Jean-Richard-dit-Bressel ist überzeugt: Eva W. hat von Beginn weg geplant, den Deutschen um möglichst viele Millionen zu erleichtern. Dies habe sie bewerkstelligt, indem sie Mikuttas Unterschrift fälschte und so sein Konto plünderte. Um die geklauten Millionen zu verschieben, hat die Bankerin vorher verschiedene Firmen mitgegründet.

Unter anderem postet Eva W. für 25 Millionen die Zimex Aviation. Diese Airline war bei der Zürcher Polizeiaffäre im Zusammenhang mit dem sündhaft teuren Peilflugzeug in die Schlagzeilen geraten.

Mit den übrigen Millionen leistet sich Eva W. Schmuck, Antiquitäten, Couturier-Kleider und den Schimmel-Wallach Coriano II. – das Springpferd kostet allein 35000 Franken.

Der Rohbau einer 5,5-Millionen-Villa steht bereits, als bei Eva W. im August 2002 die Handschellen klicken. Gestern stand die Ex-Bankerin im eleganten, dunkelblau gestreiften Hosenanzug vor dem Zürcher Bezirksgericht. Und beteuerte ihre Unschuld. «Herr Mikutta wusste über alles Bescheid. Die Überweisungen hat er alle genehmigt.»

Eva W. zahlte sich mit dem Geld des Millionärs einen Jahreslohn von bis zu 1,2 Millionen Franken aus. «Dies ist ja dreimal mehr als ein Bundesrat», staunte Gerichtspräsident Sebastian Aeppli. «Ich habe dafür auch 150 Prozent gearbeitet», konterte die Angeklagte.

Beweisen konnte die Beraterin ihre Behauptungen nicht. Alle diese Belege seien in drei blauen Ordnern gelegen, die ihr aus dem Büro gestohlen worden seien, behauptete sie.

Der Staatsanwalt glaubt ihr kein Wort und fordert unter anderem wegen Betruges und Veruntreuung 7,5 Jahre Freiheitsstrafe. Der Prozess geht weiter.

Rund 70 Millionen Franken konnte der geprellte Millionär retten. Den Rest will er von der Citibank. Diese habe ihre Sorgfaltspflicht nicht erfüllt.

*Name der Redaktion bekannt

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