Es sind heftige Szenen, die sich am Samstag in der deutschen Ortschaft Lottstetten gleich nach der Schweizer Grenze abspielen. Das Resultat: Ein grosser Polizeieinsatz, mehrere Verletzte und ein zertrümmertes Lokal.
Am Anfang des ganzen Vorfalls steht eine Auseinandersetzung zwischen einem zehnjährigen Mädchen und zwei Jugendlichen im Alter von 14 und 17 Jahren auf einem Spielplatz im Ort. Wie die lokale Nachrichtenseite «hierzuland.info» schreibt, soll das Kind «massiv mit sexuell anzüglichen Sätzen beschimpft und beleidigt» worden sein. Die Zehnjährige flüchtete daraufhin zu ihrer Mutter in ein nahe gelegenes Restaurant.
Die Mutter wollte die verbalen Attacken gegen ihr Kind aber nicht einfach so hinnehmen. Zusammen mit ihrem 22-jährigen Sohn stellte sie die beiden Jugendlichen, die mittlerweile mit zwei weiteren Kollegen unterwegs waren, in einem Hauseingang.
«Ich hatte Angst um mein Leben!»
Kurz darauf schien die Angelegenheit bereinigt zu sein und die Mutter und ihr Sohn konnten sich zurück ins Lokal zum zehnjährigen Mädchen begeben. Allerdings stand da die grosse Eskalation erst noch bevor.
Nur wenig später seien «völlig fremde Personen» ins Restaurant gestürmt, hätten ohne Vorwarnung Barhocker durch das Lokal geschleudert und wie wild randaliert, schildern Personen die unwirklichen Szenen gegenüber «hierzuland.info». Auch mehrere Gäste sollen attackiert worden sein. Ein Augenzeuge sagt sogar: «Ich hatte Angst um mein Leben!»
Angeblich waren die Angreifer in Autos mit deutschen und Schweizer Kennzeichen in Lottstetten vorgefahren. Etwa 20 bis 30 Personen sollen an dem Überfall beteiligt gewesen sein.
Welche Rolle spielten die Mutter und ihr Sohn?
Eine weitere Person, die den Streit ebenfalls von Anfang an beobachtet hatte, schildert aber noch eine andere Version des Vorfalls. Demnach soll es sich bei den Jugendlichen auf dem Spielplatz bloss um einen 12- und einen 13-jährigen Buben gehandelt haben. Zudem soll die Mutter des zehnjährigen Mädchens die beiden attackiert haben.
Und auch der ältere Sohn der Mutter hat dem Augenzeugen zufolge zur Eskalation beigetragen: Er soll zwei weitere Buben, die zur Szenerie hinzugekommen waren, bespuckt und auf den Boden geworfen haben. Auf einen von ihnen soll sogar eingetreten worden sein, worauf ein Bub später mit dem Verdacht auf eine Hirnblutung ins Spital gebracht werden musste.
Insgesamt wurden bei dem Vorfall mindestens sechs Personen verletzt. Neben der deutschen Polizei standen auch Schweizer Beamte sowie das Grenzwachtkommando im Einsatz. (cat)