Am Anfang war eine Linde. Die wuchs im staubigen Boden auf dem Platz, der damals Neumarkt hiess. Im Jahr 1859 wurde der schönen Linde ein Konditor zum Verhängnis.
«Damals hat mein Ur-Ur-Grossvater die Confiserie am heutigen Paradeplatz eröffnet», erzählt Unternehmer Richard Sprüngli (90). «Als er das Haus gebaut hat, hat er die Linde fällen lassen. Da gab es vielleicht eine Aufregung!»
Richard Sprünglis Ur-Ur-Grossvater war der Erste, der am heutigen Paradeplatz ein Geschäft eröffnete. «Er hatte gehört, dass dort der neue Bahnhof gebaut werden sollte», erzählt Richard Sprüngli. Aber daraus wurde nichts.
«Das war schlimm», sagt Richard Sprüngli. «Aber zum Glück ist der Paradeplatz trotzdem wichtig geworden.»
So wichtig, dass er heute der teuerste Platz der Schweiz ist. Der Paradeplatz ist das Bankenzentrum des Landes. Der Mittelpunkt des Luxus-Shopping. Und die Drehscheibe des Zürcher Tramverkehrs.
Als Monopoly den Paradeplatz 1941 zum teuersten Pflaster der Schweiz kürte, war Richard Sprüngli 25 Jahre alt. Und hatte bereits einen grossen Teil seines Lebens am Paradeplatz verbracht.
«Schon als Kind musste ich in der Backstube mithelfen», erzählt Sprüngli. «Und während meiner Lehre habe ich am Paradeplatz gewohnt.»
Während dieser Zeit sorgt der Paradeplatz für Diskussionen: Es gibt Zürcher, die ihn umbennen wollen. Weil ihnen der Name «Paradeplatz» zu militärisch klingt. «Aber alle, die dort gewohnt haben, wollten das nicht», erklärt Richard Sprüngli. Die Anwohner setzen sich durch: Der Name ist geblieben.
Aber sonst hat sich vieles verändert am Paradeplatz: Zwischen 1953 und 1960 wurde das alte Gebäude des Bankvereins abgerissen und die heutige UBS-Zentrale gebaut. Ein moderner Bau, der, so findet Richard Sprüngli, nicht richtig an den Paradeplatz passt.
Der verändert sich im Jahr 2000 weiter: Die Stadt Zürich will dem Paradeplatz ein neues Gesicht geben. Wieder müssen Pflanzen Pflaster weichen. Wieder protestieren die Zürcher. Ohne Erfolg.
Eine Frau vermisst die Bäume und Pflanzen heute besonders: Rosa Pfändler (64) aus Schlieren. Sie arbeitet seit 16 Jahren im Kiosk in der Mitte des Paradeplatzes. «Früher war der Platz viel schöner», sagt Pfändler. «Von meinem Kiosk habe ich auf Bäume und Pflanzen geschaut. Heute fehlt dem Paradeplatz einfach die Farbe!»
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Nur eine kann im Monopoly Schweiz dem Zürcher Paradeplatz das Wasser reichen: die Place St-François in Lausanne. Sie hat, was der Paradeplatz nicht hat: eine Kirche.
Die steht in der Mitte der Place St-François. Und trägt denselben Namen. Hinter der Église St-François befindet sich eine kleine Fussgängerzone. Dort spenden Bäume Schatten. Sie haben Platz auf der Place St-François. Weil sie mit 10000 Quadratmeter fast doppelt so gross ist wie der Paradeplatz.
Die Place St-François ist wie der Paradeplatz ein wichtiger Verkehrspunkt. In Lausanne fahren zwar keine Trams, dafür aber Busse und Autos. Die rollen an den Banken vorbei. Die Waadtländer Kantonalbank hat ihren Hauptsitz an der Place St-François, die UBS und die Credit Suisse haben Filialen.
Nur eine kann im Monopoly Schweiz dem Zürcher Paradeplatz das Wasser reichen: die Place St-François in Lausanne. Sie hat, was der Paradeplatz nicht hat: eine Kirche.
Die steht in der Mitte der Place St-François. Und trägt denselben Namen. Hinter der Église St-François befindet sich eine kleine Fussgängerzone. Dort spenden Bäume Schatten. Sie haben Platz auf der Place St-François. Weil sie mit 10000 Quadratmeter fast doppelt so gross ist wie der Paradeplatz.
Die Place St-François ist wie der Paradeplatz ein wichtiger Verkehrspunkt. In Lausanne fahren zwar keine Trams, dafür aber Busse und Autos. Die rollen an den Banken vorbei. Die Waadtländer Kantonalbank hat ihren Hauptsitz an der Place St-François, die UBS und die Credit Suisse haben Filialen.
Der kleine Italiener öffnet Autotüren, schleppt schwere Koffer und nimmt die Einkäufe reicher Damen entgegen, die in den Boutiquen der Bahnhofstrasse ihr Geld ausgeben. «Ich arbeite gerne am Paradeplatz», sagt Sgro. «Hier ist immer etwas los.»
Doch in seiner Freizeit sucht Calogero Sgro das Weite: «Weil mir der Boden hier kein Magnesium und keinen Sauerstoff gibt.» Frische Luft holt er sich im Wald. Weit, weit weg vom Paradeplatz.
Der kleine Italiener öffnet Autotüren, schleppt schwere Koffer und nimmt die Einkäufe reicher Damen entgegen, die in den Boutiquen der Bahnhofstrasse ihr Geld ausgeben. «Ich arbeite gerne am Paradeplatz», sagt Sgro. «Hier ist immer etwas los.»
Doch in seiner Freizeit sucht Calogero Sgro das Weite: «Weil mir der Boden hier kein Magnesium und keinen Sauerstoff gibt.» Frische Luft holt er sich im Wald. Weit, weit weg vom Paradeplatz.
Die noble Adresse verdankt Tabakovic seinem Job: Er ist Hauswart im Sprüngli-Haus. Und wacht darüber, dass dort alles in Ordnung ist. In Tabakovic’ Wohnung piept es, wenn etwas im Sprüngli-Haus nicht stimmt: wenn die Alarmanlage losgeht, die Kühlung ausfällt oder der Feuermelder Alarm schlägt.
Velid Tabakovic ist rund um die Uhr im Dienst. «Das ist kein Problem», sagt er. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wohnung hier oben.» Und nicht nur er: «Meine Freunde sind neidisch», erzählt Tabakovic. «Sie kommen mich deshalb besonders oft besuchen.»
Die noble Adresse verdankt Tabakovic seinem Job: Er ist Hauswart im Sprüngli-Haus. Und wacht darüber, dass dort alles in Ordnung ist. In Tabakovic’ Wohnung piept es, wenn etwas im Sprüngli-Haus nicht stimmt: wenn die Alarmanlage losgeht, die Kühlung ausfällt oder der Feuermelder Alarm schlägt.
Velid Tabakovic ist rund um die Uhr im Dienst. «Das ist kein Problem», sagt er. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wohnung hier oben.» Und nicht nur er: «Meine Freunde sind neidisch», erzählt Tabakovic. «Sie kommen mich deshalb besonders oft besuchen.»