Spektakuläre Flut im Berner Oberland
Hier donnert ein Gletschersee ins Tal

Oberhalb von Lenk treten die Simme und ihre Nebenflüsse über die Ufer. Grund für das Hochwasser ist die Entleerung eines der drei Gletscherseen auf der Plaine Morte.
Publiziert: 08.08.2014 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:16 Uhr

Was für ein spektakuläres Natur-Phänomen: Oberhalb von Lenk BE stürzten gewaltige Wassermassen ins Tal. Grund für das Hochwasser waren aber nicht heftige Regenfälle, sondern ein Gletschersee, der sich spontan entleerte.

Rund zwei Millionen Kubikmeter Wasser hatten sich in den letzten Wochen im Faverge-Gletschersee auf dem Plateau-Gletscher Plaine-Morte an der Grenze des Kantons Bern zum Kanton Wallis angesammelt.

Letzten Mittwoch nun haben sich Wassermassen durch das Eis gefressen und ins Tal ergossen!

Innerhalb weniger Stunden entleerte sich der See um fast die Hälfte. Zu Spitzenzeiten flossen über 28 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Simme und ihre Nebenflüsse in die Lenk hinunter, wie Daten des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) zeigen.

Auch im Naturgefahrenbulletin des Bundes wurde auf das Ereignis hingewiesen.

Schäden hat es durch das plötzliche Hochwasser keine gegeben. Die Behörden hatten aber Wanderwege in dem Gebiet vorsorglich gesperrt. Zum Glück. «Es war nicht ungefährlich, es flogen auch Steine durch die Luft», sagt ein Leserreporter, der vor Ort war.

Das plötzliche Abfliessen des Wassers aus dem Faverge-Geltschersee ist ein wiederkehrendes Phänomen. Laut dem «Berner Oberländer» hat sich der See in den vergangenen Jahren immer wieder entleert – allerdings fast nie aus randvollem Zustand.

Alle drei Gletscherseen auf dem Plaine-Morte-Gletscher – der Faverge-See, der Vatseret-See und der Strubel-See – werden seit drei Jahren mit Kameras und Messsonden überwacht. Bei kritischen Situationen wird Alarm ausgelöst. (bau)

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