Ein Ärger für Briefmarkensammler: Die Sondermarke Selfie von der Post will nicht richtig kleben. Hans Schwarz, Zentralpräsident des Verbandes Schweizerischer Philatelisten-Vereine, greift bei solchen Marken nur ungern zum Klebestift: «Man muss sehr viel Spucke nehmen und die Marke dann bis zu einer Minute fest andrücken, damit sie hält», sagt er zu BLICK. Der Philatelist vermutet einen Produktionsfehler.
«Kompromisse bei der Produktion»
Der Schweizerischen Post sind die Probleme beim Ankleben der Sondermarke bekannt. «Es ist korrekt, dass sich die Selfie-Marke schwieriger ankleben lässt als andere gummierte Briefmarken», sagt Post-Mediensprecherin Jacqueline Bühlmann zu BLICK.
Das sei aber kein Produktionsfehler, sondern liege am Spezialpapier, mit dem die Sondermarke hergestellt wird. «Bei der Produktion mussten wir Kompromisse eingehen, um eine originelle Briefmarke anbieten zu können.»
Doch eine kreative Marke auf Kosten der Haftfähigkeit? Für Hans Schwarz bleibts ein Klebe-Desaster. «Es kann ja nicht sein, dass man die Briefmarke mit Leim auf die Briefe kleben muss – so etwas ist nicht nur für Philatelisten ärgerlich», so Schwarz.
Post bietet Umtausch an
Seit dem 7. September ist die Sondermarke Selfie bei der Post erhältlich. Das Konzept für die Briefmarke stammt von der Studentin Nicole Jara Vizcardo von der Zürcher Hochschule der Künste. Die Idee: Jeder, der die Briefmarke ansieht, erblickt darin sein Spiegelbild.
Laut der Schweizerischen Post ist die Briefmarke bei den Kunden sehr gut angekommen. Nach nicht einmal einem Monat ist sie schon vergriffen. Doch nach dem ganzen Klebe-Ärger bietet sie nun den Umtausch der Sondermarke an, wie Sprecherin Bühlmann sagt: «Kunden, die mit dem Produkt nicht zufrieden sind, können die ungestempelte Selfie-Briefmarke gegen andere Sujets umtauschen.»