So wurde ich zum Spion

Publiziert: 11.05.2006 um 14:16 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:51 Uhr
ZÜRICH – Lesen Sie, wie aus einem jungen Mann aus einfachen Verhältnissen ein Doppel-Agent der Schweizer Geheimdienste wurde.

Jugend

Ich bin am 19. März 1970 in Genf auf die Welt gekommen. Mein Vater ist Italiener, meine Mutter Schweizerin. Ich habe eine fünf Jahre jüngere Schwester. Wir sind unter einfachen Umständen aufgewachsen. Mein Vater ist Arbeiter, die Mutter Hausfrau.

Ausbildung

Seit dem zwölften Lebensjahr betreibe ich Thai-Boxen. In dieser Sportart war ich aus als Ausbildner tätig. Schule in Genf bis zum Niveau Matura. Anschliessend ein Philosophie-Studium in Paris.

Probleme mit der Justiz

2004 war ich vom 6. bis 11. Februar in Haft wegen Anabolika-Handels. Ich wurde dafür zu acht Monaten verurteilt. Der Fall ist zur Zeit in Berufung. 1995 und 1999 wurde ich zweimal zu einer Bewährungsstrafe von drei Monaten verurteilt.

Agent provacteur

Von 2001 bis 2003 lebte ich in Ibiza. Dort erfuhr ich von einem Kokainhandel nach Genf. Ich erzählte davon einem Jugendfreund, der bei der Polizei arbeitet. Durch ihn kam ich in Kontakt mit der Drogenpolizei und begann meine Laufbahn als Agent provocateur. Durch diese Arbeit kam ich in Kontakt mit einer Spezialeinheit der Genfer Polizei. Für sie war ich in diversen Bereich tätig.

Doppel-Agent

Die Polizei-Spezialeinheit brachte mich, aufgrund meiner erfolgreichen Tätigkeit, am 12. Dezember 2003 in Kontakt mit dem Dienst für Analyse und Prävention (DAP) – besser bekannt als Inlandgeheimdienst von Justizminister Christoph Blocher. Für diesen spionierte ich zwei Jahre lang islamistische Extremisten aus. Gleichzeitig begann ich auch für den strategischen Geheimdienst von Verteidigungsminister Samuel Schmid zu arbeiten. Für diesen war ich noch bis vor kurzem im In- und Ausland tätig.

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