In der Swissporarena spielte gestern Luzern gegen den FC St. Gallen. Ein Supporter fehlte im Stadion: Samuel T.* (23) aus Herisau, der schlimmste Pyro-Teufel der Schweiz (BLICK berichtete). Er hat sich bereits im Februar 2016 einen Namen in Luzern gemacht: Samuel T. zündete im Fanblock einen Sprengsatz. Ein Mann (49) musste danach operiert werden, erlitt einen Hörsturz.
Weil in der Wohnung des Pyro-Teufels weitere 100 Kilo Sprengstoff gefunden wurden, leitete die Bundesanwaltschaft zum ersten Mal ein Verfahren wegen Gewalt in einem Fussballstadion ein. Samuel T. droht eine Freiheitsstrafe von maximal zehn Jahren. Ein zehnjähriges Stadionverbot wurde bereits erlassen.
Aufrüstung der Stadionbetreiber
Was T. letztendlich zum Verhängnis wurde: Die Stadionkamera filmte ihn bei seinen Taten. Seit der irren Pyro-Aktion haben viele Stadionbetreiber in puncto Überwachung nochmals aufgerüstet. Die schärfste Waffe: die deutsche Panomera-Kamera mit acht Ultra-HD-Sensoren.
Auch in der Luzerner Swissporarena, wo Samuel T. 2016 seinen Sprengsatz zündete, ist das neue System seit zwei Monaten im Einsatz. Auch drei andere Schweizer Stadien und Eventhallen haben auf die neuen Kameras umgerüstet.
Andreas Lustenberger (50) vertreibt Panomera für die Swisscom Broadcast. Das Gerät könne – im Gegensatz zu normalen Kameras – einen riesigen Bereich abdecken: «Man kann die ganze Kurve filmen und dank der guten Bildqualität im Nachhinein einzelne Bereiche vergrössern.»
Die Übeltäter sind auch im Nachgang gestochen scharf zu identifizieren
Heisst: Es ist möglich, im Nachhinein auf einen bestimmten Bereich zu fokussieren und trotzdem gestochen scharfe Bilder zu erhalten: «Früher brauchte es dafür mehrere Kameras und jede musste einzeln bedient werden.»
Ein weiterer Vorteil: Mit dem neuen Gerät kann man Gesichter in 200 Meter Distanz problemlos erkennen – normale Kameras liefern hier nur Pixelbrei. In Deutschland wurde die Kamera nach den Silvesterübergriffen von Köln sogar vermehrt im öffentlichen Raum montiert.
Pyro-Teufel Samuel T. scheint trotz eindeutiger Beweisbilder uneinsichtig. Nach BLICK-Informationen kooperiert der St.-Gallen-Fan nicht mit den Ermittlungsbehörden.
*Name der Redaktion bekannt
Krawallmacher, die Pyros und Böller im Stadion zündeten, wurden bislang von der kantonalen Staatsanwaltschaft angeklagt. Nicht so im Fall von Samuel T. (23). Bei ihm schaltet sich zum ersten Mal die Bundesanwaltschaft ein. Sie begründet ihre Zuständigkeit mit der Art der Sprengkörper. «Wir wollen durch das Bundesstrafgericht abklären lassen, ob es unsere Meinung teilt, dass nicht nur ein Böller explodiert ist, sondern ein Sprengkörper», sagt Sprecher André Marty zu BLICK. Samuel T. droht eine Freiheitsstrafe von bis zu maximal zehn Jahren. Angeklagt wird er unter anderem wegen Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht sowie wegen schwerer Körperverletzung.
Krawallmacher, die Pyros und Böller im Stadion zündeten, wurden bislang von der kantonalen Staatsanwaltschaft angeklagt. Nicht so im Fall von Samuel T. (23). Bei ihm schaltet sich zum ersten Mal die Bundesanwaltschaft ein. Sie begründet ihre Zuständigkeit mit der Art der Sprengkörper. «Wir wollen durch das Bundesstrafgericht abklären lassen, ob es unsere Meinung teilt, dass nicht nur ein Böller explodiert ist, sondern ein Sprengkörper», sagt Sprecher André Marty zu BLICK. Samuel T. droht eine Freiheitsstrafe von bis zu maximal zehn Jahren. Angeklagt wird er unter anderem wegen Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht sowie wegen schwerer Körperverletzung.