«So etwas macht man doch nicht!»
Unbekannte stehlen Boxring des Boxclubs St. Gallen

Coronabedingt herrschte im St. Galler Boxclub ein Jahr lang Ruhe. Am Samstag sollte endlich wieder ein Kampf stattfinden. Aber der Verein musste feststellen, dass der Boxring verschwunden ist.
Publiziert: 27.09.2021 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2021 um 11:35 Uhr
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Dieser Boxring ist verschwunden. Der Boxclub St. Gallen wollte ihn am Samstag für einen Kampf benutzen.
Foto: Zvg

Ein Boxkampf ohne Boxring? Unmöglich! Doch mit genau diesem Problem sieht sich der Boxclub St. Gallen am Wochenende konfrontiert. Nach einem Jahr Pause steht am Samstagabend zwischen St. Gallen und Zürich ein Kampf an.

Vergangenen Samstagmorgen bemerkt die Präsidentin Géraldine Brot (47), dass der Ring fehlt, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Der Verein lagert die schweren Eisenstangen des Boxrings hinter der Tribüne beim Sportfeld Gründenmoos – doch der Platz ist leer!

Die fehlenden Stangen sind zum Teil sieben Meter lang. Géraldine Brot, die als Polizistin arbeitet, sagt zu Blick: «Die kann man nicht alleine heben. Es braucht mehrere Personen und einen Lastwagen, um die sperrigen Stangen wegzutragen». Mit den Stangen an sich könne man nicht viel anfangen.

«Boden unter den Füssen weggezogen»

Brot kann nur spekulieren, was passiert ist: «Ich glaube nicht, dass sich jemand den Aufwand macht, uns zu schaden», sagt die 47-Jährige. Sie könne sich vorstellen, dass jemand im ruhigen Corona-Jahr aufgeräumt und die Stangen entsorgt habe. «Aber auch das macht man doch nicht, ohne vorher zu fragen!»

Der Boxring sei ein wichtiger Bestandteil des Vereins. «Dieser Vorfall hat uns den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich schlafe schlecht und fühle mich ziemlich erschlagen», sagt sie. Brot arbeitet ehrenamtlich für den Verein und investiert viel Zeit in den Boxclub.

Das Geld für einen neuen Boxring fehlt

Für den Kampf am Samstagabend kann Brot einen Ersatzring eines anderen Vereins organisieren. Auf lange Sicht sei die einzige Lösung aber ein neuer Boxring. Dieser kostet zwischen 20'000 und 30'000 Franken.

«Das ist ein grosser Batzen, den wir nicht haben», sagt Brot. Sie sei auch nicht gewillt, für den Schaden aufzukommen, weil es nicht der Fehler des Vereins sei.

Auf der Homepage des Boxclubs hat die Präsidentin deshalb eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Sie freue sich über jeden noch so kleinen Beitrag. Laut Brot sei Boxen eine Randsportart, die wenig unterstützt werde. «Ein grosszügiger Spender, der Erbarmen hat mit dem Boxclub, würde uns deshalb einen riesigen Gefallen tun in der aktuellen Lage». (gin)

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