Das letzte Wochenende vor dem grossen Aufmarsch in Davos – noch einmal zwei knappe Tage Urlaub für die WK-Soldaten in Wetzikon.
Doch draus wird nichts.
Samstagmorgen, 8 Uhr: Auf dem Platz vor der Luftschutzanlage beim Schulhaus Walenbach, Unterkunft der Richtstrahl-Kompanie 18/2, die am WEF zum Einsatz kommt.
Die Truppe steht zum Appell. Erwartet, von Hauptmann Nico Kern (28) ins Wochenende entlassen zu werden. Was sie nicht weiss: Es ist ein «Seich» passiert. Wörtlich.
«In der Nacht auf heute, sind ein oder zwei Täter in mein Büro eingedrungen», eröffnet der Kadi der verdutzten Truppe. «Sie haben alles volluriniert.» Man habe Spuren, Fussabdrücke: Mindestens ein Angreifer ist in die eigene Sauerei getreten. Barfuss. Die Lache war nicht nur unappetitlich. Sie hinterliess auch Elektro-Schaden: Auf dem Boden stand eine Tasche, die sich vollsaugte. Darin: einer der Kompanie-Laptops.
Weil keiner die Tat gesteht, müssen alle gut 80 Soldaten warten, bis die Militärpolizei erscheint. In ihrer Begleitung Mitarbeiter vom Wissenschaftlichen Dienst der Stadtpolizei Zürich. Fünf Soldaten müssen zum DNA-Test antreten. Es trifft jene, die am Samstag definitiv Abtreten hatten.
Ob und wie die DNA-Proben verwendet werden, entscheidet die Militärjustiz. Sprecherin Silvia Schenker: «Bei uns läuft nun eine vorläufige Beweisaufnahme» Ob noch mehr Soldaten zum DNA-Test müssen, lässt die Militär-Sprecherin offen: «Es werden alle erforderlichen Massnahmen ergriffen.»