Die Nase des über hundert Jahre alten Triebwagens der Nostalgiebahn ist eingedrückt. Beim Passagierwaggon sind die Fenster zerschlagen. Es ist das Resultat einer Fondue-Plauschfahrt, die am späten Samstagabend auf dem Bahnhof Sihlbrugg ZH mit einem Schaden von 500'000 Franken und 16 Verletzten böse endete.
«Das geht ans Herz, es tut weh», sagt Bahnfreund Peter Vollmer (63). Er begutachtet mit seiner Partnerin Marianne Christen (44) den Zug, der in einen Schotterwagen gekracht war.
Silvia Kunz (66) aus Oberrieden ZH und ihr Partner Ernst Däppen (73) sassen im Unglückszug. Sie erinnern sich an den Crash. «Wir hatten eine Stunde Verspätung. Am Bahnhof Sihlbrugg legten wir gegen 23 Uhr einen Stopp ein, um Wasser für den Dampftriebwagen aufzufüllen», sagt Ernst Däppen. Beim Ausfahren aus dem Bahnhof ertönte dann ein lauter Knall.
«Dieses Geräusch, wenn Metall auf Metall trifft, werde ich mein Leben nicht vergessen», sagt Silvia Kunz. Die Passagiere werden aus den Sitzen geschleudert. Die Türen lassen sich nicht öffnen. Gepäck fliegt herum. «Dann ging das Licht aus, Dampf kam in den Zug, es gab Panik. Ein Mann weinte, eine Frau war eingeklemmt», so Kunz.
Laut Christoph Kupper von der Sicherheitsuntersuchungsstelle hätten die Lokführer keinen Fehler begangen. Der Schotterwagen sei am falschen Ort abgestellt gewesen. Die genaue Unfallursache müsse aber noch untersucht werden.