Seinen Kindern bleibt nur sein Helm

OETWIL AM SEE ZH – Mit hängenden Köpfen stehen die Feuerwehrmänner vor der Kirche Spalier. Sie nehmen Abschied von einem der ihren.
Publiziert: 23.11.2007 um 10:45 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 20:33 Uhr
Von Werner Bucher

Markus Läubli (44), Ehemann, Vater von zwei Kindern, Wachtmeister bei der Berufsfeuerwehr Zürich. Letzte Woche starb er beim Löscheinsatz im Zürcher Zunfthaus zur Zimmerleuten (Bild links). Seiner Frau Tamara, seinen Töchtern Natalie (10) und Michelle (6) bleibt nur noch sein Helm. Das letzte Andenken an den mutigen Vater.

Es ist ein ergreifender Abschied. Aus der ganzen Schweiz sind Feuerwehr-Delegationen angereist. Die reformierte Kirche fasst nur 300 Trauernde. Über 500 drängen sich ins Feuerwehrdepot, in das die Trauerfeier auf Grossleinwand übertragen wird.

Markus Läubli, ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele: In seiner Freizeit war er Ausbildner bei der Ortsfeuerwehr. Auch seine Kinder klärte er über die Gefahren auf. Ein Kamerad erinnert sich: «Markus erklärte ihnen sogar, wie ein Zündholz funktioniert und was es auslösen kann.» Jetzt sitzen die beiden Mädchen in der Kirche. Und sagen ihrem Papi für immer Lebewohl.

Natalie und Michelle drücken ihre Teddybären in Feuerwehruniform ganz fest an sich. Aufmerksam lauschen sie den schönen Worten über ihren Vater.

Nach der Abdankung nimmt ihr Mami gefasst den Helm ihres Mannes entgegen. Markus Läubli trug ihn bei seinem letzten Einsatz. Er ist noch staubig. Der Helm erhält im kleinen Haus einen Ehrenplatz.

Unter den Trauergästen sind auch einige der sieben Feuerwehrmänner, die beim Brand im Zunfthaus verletzt wurden. Und ihr oberster Chef, Rudolf Krauer (48), Direktor von Schutz und Rettung. Er erinnert sich: «Ich kannte Markus vom Training und von Einsätzen. Mit ihm wäre ich durch jedes Feuer gegangen.»

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