Er war einer der erfahrensten Basejumper des Landes: Der Zürcher Patrick Kerber (†35) hatte in den vergangenen Jahren mehrere Rekorde verbucht und galt als vorsichtiger und professioneller Sportler.
Kerber starb am Sonntag bei einem Basejump in Engelberg. Bei dichtem Nebel flog er vom Titlis (3238 m) hinunter zur Herrenrüti und prallte im Gebiet Bödmen am Boden auf - mit einer geschätzten Geschwindigkeit von rund 200 Stundenkilometern.
«Ich bin ein ziemlich vorsichtiger Mensch»
Wegen des schlechten Wetters konnte Kerber erst am Montagmittag gefunden werden. Die Obwaldner Staatsanwaltschaft bestätigte nun, dass es sich um den bekannten Basejumper handelt, schreibt die Luzerner Zeitung. Weshalb er trotz des schlechten Wetters sprang, sei unklar.
«Wenn ein Faktor nicht stimmt, dann breche ich sofort ab», sagte er im September 2013 zu BLICK. Das unterscheidet ihn auch von einem grossen Teil der Basejumperszene. «Basejumping boomt im Moment», sagt Kerber. Das habe viele ungute Entwicklungen zur Folge. «Es ist kein Geheimnis, dass zur Zeit viele Dinge laufen, die mir nicht passen. Basejumping ist in der Schweiz legal, aber es gibt nicht wirklich Regeln. Jeder kann ein bisschen machen, was er will.»
Und ein Jahr doppelte er in einem «20min.ch»-Interview nach: «99 Prozent der Unfälle geschehen aus menschlichem Versagen. Deswegen ist mir auch so wichtig, dass ich bei meinen Absprüngen keinen Adrenalinkick habe, sondern fokussiert bin. Basejumper, die sterben, weil sie sich nicht gut genug vorbereitet haben, sind selber schuld.»
Kerber ist weltweit bekannt für seine Basejumps und Wingsuit-Sprünge. Mit Skydiving begann seine Leidenschaft, später stieg er ins Basejumping ein. In den mehr als zehn Jahren legte er über 2000 Sprünge hin.
Er holte den Weltrekord des längsten und höchsten Flugs mit einem Wingsuit, als er vor rund drei Jahren von der 4060 Meter hohen Jungfrau sprang. Viele seiner Flüge filmte er mit einer Helmkamera - sie bleiben auf Youtube für Fans seiner tödlichen Leidenschaft erhalten.
Kerber hinterlässt eine Frau. Im November 2013 heiratete der Sportler seine Ashley in Kambodscha in der Tempel-Stadt Angkor Wat. «Ich war viel angespannter und nervöser als vor jedem Sprung», sagte er wenig später zum Schweizer Fernsehen.
«Ich habe mit meiner Frau abgemacht, dass ich an sie denke, bevor ich springe», sagte Kerber im Interview, auf die Frage, wofür er seine Leidenschaft denn aufgeben würde. «Wenn wir zusammen ein Kind bekommen, muss ich wohl aufhören – zumindest mit den gefährlichen Sprüngen.» (kra)
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