Die Anweisung des Bundesrats ist unmissverständlich: Ab Montag bleiben sämtliche Schulen des Landes geschlossen. Unklar sind die arbeitsrechtlichen Konsequenzen. Denn das Arbeitsgesetz sieht Schulschliessungen wegen einer Pandemie nicht vor. Der am ehesten anwendbare Passus besagt lediglich: Ist ein Kind krank, hat der Arbeitnehmer Anspruch auf drei Tage, die er für die Organisation der Kinderbetreuung einsetzen kann. In dieser Zeit besteht grundsätzlich Lohnfortzahlungspflicht.
Der Haken dabei: Wenn der Staat die Kinder wegen einer Pandemie nach Hause schickt, sind sie nicht krank. «Dennoch sollte der Anspruch auch in diesem Fall gelten, wenn das Kind unerwartet Betreuung braucht», sagt der Arbeitsrechtler Thomas Geiser (67), emeritierter Professor an der Uni St. Gallen.
Und was passiert, wenn es nicht gelingt, eine Betreuung zu organisieren? «Eltern können sich nicht einfach auf den Standpunkt stellen, ihr Kind selbst betreuen zu wollen», sagt Geiser. «Wenn der Arbeitnehmer innerhalb der Frist keine Betreuung organisiert und dann nicht zur Arbeit erscheint, obwohl der Arbeitgeber dann Anspruch darauf hat, ist dieser nicht zur Lohnzahlung verpflichtet.»
Ohne Massnahmen betreuen die Schulen
Deshalb fordert der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) vom Bundesrat eine Lohngarantie für Eltern mit Betreuungspflichten. «Der Bundesrat muss bis am Montag Massnahmen vorlegen», fordert SGB-Chefökonom Daniel Lampart (51). Tut er das nicht, stellen die Schulen ein Betreuungsangebot zur Verfügung.
Dürfen also alle Eltern ihre Kinder von der Schule betreuen lassen? Nicht zwingend, denn das hängt vom Kanton ab. In kleineren Kantonen dürfte es grundsätzlich möglich sein. Städte wie Basel oder Winterthur ZH hingegen wollen das Angebot nur für Eltern gelten lassen, die in «systemrelevanten» Bereichen wie dem Gesundheitswesen arbeiten.
Für den äussersten Notfall gilt: «Ist die Betreuung durch den entsprechenden Elternteil derart notwendig, dass es sich aufgrund der Elternpflichten um eine gesetzliche Pflicht handelt, besteht eine Lohnfortzahlungspflicht, wie im Falle der eigenen Erkrankung», betont Thomas Geiser.
Thomas Willisch spricht von einem nie da gewesenen Testlauf: «Es wurde Zeit, dass sich Firmen flächendeckend Gedanken zu Homeoffice machen!» 2016 gründete er die Job-Plattform HomeOfficeClub Schweiz.
Ziel: Homeoffice populärer machen. Viele Firmen taten sich bislang schwer damit, nun zwingt sie Corona zum Umdenken. Zur Eindämmung der Pandemie bleiben viele Arbeitnehmer bis auf weiteres ihren Büros fern.
Für viele Unternehmen sei Homeoffice nach wie vor problematisch, sagt der Jurist Pascal Domenig, der seine Doktorarbeit zum Thema verfasst hat. «Insbesondere kleinere Firmen haben das zum Teil vernachlässigt. Entweder mangels Ressourcen oder mangels Interesse.»
Bringt Corona nun die Wende? Auf Anfrage äussern sich einige Schweizer Unternehmen positiv zum nun breit eingeführten Homeoffice – so etwa die CSS Versicherung, die Swisscom oder die Zurich Versicherung. (Valentin Rubin)
Thomas Willisch spricht von einem nie da gewesenen Testlauf: «Es wurde Zeit, dass sich Firmen flächendeckend Gedanken zu Homeoffice machen!» 2016 gründete er die Job-Plattform HomeOfficeClub Schweiz.
Ziel: Homeoffice populärer machen. Viele Firmen taten sich bislang schwer damit, nun zwingt sie Corona zum Umdenken. Zur Eindämmung der Pandemie bleiben viele Arbeitnehmer bis auf weiteres ihren Büros fern.
Für viele Unternehmen sei Homeoffice nach wie vor problematisch, sagt der Jurist Pascal Domenig, der seine Doktorarbeit zum Thema verfasst hat. «Insbesondere kleinere Firmen haben das zum Teil vernachlässigt. Entweder mangels Ressourcen oder mangels Interesse.»
Bringt Corona nun die Wende? Auf Anfrage äussern sich einige Schweizer Unternehmen positiv zum nun breit eingeführten Homeoffice – so etwa die CSS Versicherung, die Swisscom oder die Zurich Versicherung. (Valentin Rubin)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen