Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hat eine Untersuchung durchgeführt, um einen Überblick über die Verbreitung von Elterntaxis zu schaffen. Dazu befragte der VCS mehr als 1000 Eltern. Resultat: Jedes zehnte Kind wird in der Deutschschweiz regelmässig zur Schule gefahren, das heisst mindestens einmal pro Woche, berichtet die «Sonntagszeitung».
In der Romandie sind es rund 50 Prozent und im Tessin gar 63 Prozent. Dass die Eltern ihren Kindern den Schulweg nicht mehr zutrauen, ist ein neueres Phänomen: Gemäss Erhebungen des Bundes hat sich der Anteil der Kinder, die zur Schule gefahren werden, laut VCS «zwischen 2005 und 2015 um 40 Prozent erhöht», schreibt die Zeitung. Zwei Drittel der Eltern halten laut der VCS-Umfrage den Schulweg für gefährlich.
Bauliche Massnahmen gegen Elterntaxis
Einzelne Schulen haben bereits reagiert und warnen mit Schildern vor dem Mehrverkehr vor ihren Toren oder brachten Poller an, um die Zufahrt zu erschweren. Ein Gemeinderat in Luterbach SO bezeichnet gegenüber der «Sonntagszeitung» das Verkehrschaos vor der Schule als «fast abartig». «Es kommt auch immer wieder zu gefährlichen Wendemanövern, bei denen die Kinder fast überfahren werden.»
Eltern fürchten vor den Gefahren für ihre Kinder – dabei stellen sie selbst die grösste Gefahr dar. «Die manövrierenden Autos bei Schulhäusern sind manchmal die grösste Schulweg-Gefahr für die Kinder», sagt Erwin Gräni, Chef Prävention bei der Luzerner Polizei.
Beat W. Zemp, Präsident des Schweizer Lehrerverbandes, sagt dass durch die Elterntaxis den Kindern die Möglichkeit genommen wird, den Umgang mit Gefahren zu lernen.