Schulen genervt über Verkehr
So viele Elterntaxis wie noch nie – Gefahr für Schüler

Eine neue Studie zeigt: So viele Eltern wie noch nie bringen ihr Kind per Auto zur Schule. Das nervt die Schulen – und gefährdet die anderen Schüler.
Publiziert: 17.09.2017 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 10:25 Uhr
Eine Gruppe von Schülern überquert eine stark befahrene Strasse: Vor der Schule werden ihnen vor allem die Eltern ihrer Gspänli gefährlich. (Symbolbild)
Foto: PABLO GIANINAZZI

Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hat eine Untersuchung durchgeführt, um einen Überblick über die Verbreitung von Elterntaxis zu schaffen. Dazu befragte der VCS mehr als 1000 Eltern. Resultat: Jedes zehnte Kind wird in der Deutschschweiz regelmässig zur Schule gefahren, das heisst mindestens einmal pro Woche, berichtet die «Sonntagszeitung».

In der Romandie sind es rund 50 Prozent und im Tessin gar 63 Prozent. Dass die Eltern ihren Kindern den Schulweg nicht mehr zutrauen, ist ein neueres Phänomen: Gemäss Erhebungen des Bundes hat sich der Anteil der Kinder, die zur Schule gefahren werden, laut VCS «zwischen 2005 und 2015 um 40 Prozent erhöht», schreibt die Zeitung. Zwei Drittel der Eltern halten laut der VCS-Umfrage den Schulweg für gefährlich.

Bauliche Massnahmen gegen Elterntaxis

Einzelne Schulen haben bereits reagiert und warnen mit Schildern vor dem Mehrverkehr vor ihren Toren oder brachten Poller an, um die Zufahrt zu erschweren. Ein Gemeinderat in Luterbach SO bezeichnet gegenüber der «Sonntagszeitung» das Verkehrschaos vor der Schule als «fast abartig». «Es kommt auch immer wieder zu gefährlichen Wendemanövern, bei denen die Kinder fast überfahren werden.»

Eltern fürchten vor den Gefahren für ihre Kinder – dabei stellen sie selbst die grösste Gefahr dar. «Die manövrierenden Autos bei Schulhäusern sind manchmal die grösste Schulweg-Gefahr für die Kinder», sagt Erwin Gräni, Chef Prävention bei der Luzerner Polizei.

Beat W. Zemp, Präsident des Schweizer Lehrerverbandes, sagt dass durch die Elterntaxis den Kindern die Möglichkeit genommen wird, den Umgang mit Gefahren zu lernen.

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