Schul-Abteilungsleiter Gerold Schoch «bedauert» Schlittel-Unfall von Laura (14)
«Wir denken über eine Helmpflicht nach»

Am Montag wurde die Sek-Schülerin bei einem Schlittel-Ausflug auf der Lenzerheide schwer verletzt. Nach dem Unfall denkt die Schule über neue Sicherheitsmassnahmen nach.
Publiziert: 18.03.2016 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:12 Uhr
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Ein Lächeln für Laura: Die Familie macht ihrer Jüngsten Mut.
Foto: JOSEPH KHAKSHOURI
Jessica von Duehren

Beim Schlittel-Ausflug mit ihrer Schule wurde Laura am Montag auf der Lenzerheide schwer verletzt. Seitdem liegt die 14-Jährige im Kantonsspital Graubünden, muss mindestens drei Monate ein Stützkorsett tragen, dass ihre gequetschten und gebrochenen Wirbel stützt.

Nach dem Unfall ihrer Tochter warfen die Eltern den Lehrer Fahrlässigkeit vor. Denn: Keines der Kinder hatte bei dem Ausflug einen Helm getragen (BLICK berichtete). Das soll sich ab sofort ändern: «Wir denken über eine obligatorische Helmpflicht nach», bestätigt Gerold Schoch, Leiter der Schulabteilung Dietikon ZH, gegenüber BLICK.

«Die Lehrer sind mitgeschlittelt»

Den Vorwurf, dass die Lehrer sich nicht genug um die Kinder gekümmert hätten, weist Schoch aber zurück. Er sagt: «Die Lehrer sind mitgeschlittelt, sassen aber natürlich nicht mit den Kindern auf dem Schlitten. Sie haben sich nacheinander zwischen die Schüler gemischt, um sie so zu beaufsichtigen.»

Gerold Schoch, Leiter der Schulabteilung von Dietikon ZH.

Etwa 60 Kinder seien am Montag mit auf der Lenzerheide gewesen, vier Lehrer hätten aufgepasst. Nach einer kurzen Einführung waren die Schüler auf ihre Schlitten gestiegen und losgefahren. Doch: Nach rund 300 Metern kommen einige von ihnen vom Weg ab, landen auf der Skipiste.

Lehrer hat Unfallstelle gesucht

«Ein Lehrer hat das bemerkt und mehrfach gerufen, um die Schüler wieder zurückzuholen. Auch Skifahrer haben die Kinder gewarnt. Die vier Mädchen waren da aber schon zu weit weg», sagt Schoch.

Wenig später kommt es zu dem tragischen Unfall. Schoch: «Der Klassenlehrer hat danach einen Anruf von einer Schülerin bekommen. Er ist sofort wieder hochgefahren und hat sich zu Fuss auf die Suche nach der Unfallstelle gemacht.»

Schule bedauert Vorfall

Als er ankommt, ist der Rega-Helikopter schon da. «Dort hat man ihm gesagt, er dürfe nicht mitfliegen», so Schoch. Daraufhin habe er sofort Mutter Mirjana M. (38) kontaktiert.

Schlittel-Ausflüge soll es auch künftig geben, aber «wir überlegen, wie wir sie noch sicherer gestalten können», sagt der Schulabteilungs-Leiter. «Wir bedauern sehr, was passiert ist und wünschen dem verunglückten Mädchen die beste Genesung.»

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