Nicolas Engel (32) verdient pro Tag 300 bis 400 Franken im Schnitt – als Strassenmusikant. Ein harter Job. Der Bieler schleppt dafür mit Bus und Bahn sein Klavier auf einem Gepäcktrolley quer durchs Land. «Ich war schon in fast jeder Schweizer Stadt. Dabei muss ich schauen, dass ich Züge nehme, in die ich ebenerdig einsteigen kann.» Keine leichte Aufgabe: «Ganz so schwer ist das Klavier nicht, man gewöhnt sich daran.» Kerben und Schrammen am Holz gehörten dazu, sagt der Musiker. Manchmal würden sich die Leute aber ärgern, dass «der mit dem Klavier jetzt auch noch einsteigen muss».
Sieben Jahre lang hat Nicolas Engel an der Musik-Hochschule in Luzern studiert. Er hat den Master in Music and Art Performance sowie den den Master in Musikpädagogik. «Es war aber keine rein klassische Klavierausbildung, ich habe oft improvisierte Musik oder Performances gemacht.» Erst seit er auf der Strasse musiziert, spiele er wieder mehr Klassik.
Schon über 27’000 Franken für den Flügel
Auf die Idee, auf der Strasse Klavier zu spielen, kam Engel durch einen Freund, der dasselbe macht. «Er sagte, man verdiene damit ganz ordentlich. Und ich träumte schon immer von einem Steinway, also habe ich das Projekt ins Leben gerufen.»
Seit 129 Tagen ist Nicolas Engel nun schon unterwegs. Gesammelt hat er bereits 27’290 Franken für den Steinway – der stolze 89’000 Franken kostet. «Zusätzlich verdiente ich noch 16’818 Franken für meinen Lebensunterhalt.» Die Strassenmusik ist derzeit sein Haupteinkommen: «Ich stelle auch zwei Hüte auf, damit die Leute wählen können, wofür sie das Geld geben.»
Auch Spenden finden manchmal den direkten Weg auf sein Konto. «Kürzlich überwies mir jemand Geld und schrieb dazu, dass ich auch ohne Steinway die Herzen der Leute berühre. Solche Komplimente sind sehr schön.»
Ein treuer Fan namens Rebecca kommt immer wieder
Die höchste Summe, die er einmal an einem einzigen Tag zusammenspielte, waren 970 Franken. «Das war in Neuenburg. Eine gute Stadt, die Fussgänger konzentrieren sich schön in den engen Gassen, zudem sind die Neuenburger sehr kulturbegeistert.»
Auf Facebook, Instagram und seiner eigenen Website publiziert Nicolas Engel jeweils den Zwischenstand seiner Geldsammlung. Dort schreibt er auch, wann er wo spielen wird: «In Bern habe ich einen grossen Fan namens Rebecca. Sie kommt immer, wenn sie weiss, wo ich bin.» Auch am letzten Dienstag taucht die 25-jährige Gärtnerin am Bahnhof Bern auf. «Es ist wie Kino, wenn man die anderen Zuhörer beobachtet», sagt sie. Viele würden Geld geben, von denen sie es gar nicht erwartete. «Er spielt halt einfach auch sehr schön. Ich höre ihm manchmal einen ganzen Nachmittag lang zu. Seine Musik berührt mich mega – und auch die Zuschauer, die stehen bleiben.»
Die wohl berühmteste Strassenmusikantin der Schweiz ist Anna Rossinelli (31). Von den Strassen Basels schaffte sie es 2011 an den Eurovision Song Contest in Düsseldorf (D). Mit dem Song «In Love for a While» gelangte sie immerhin ins Finale, dort landete sie aber auf dem 25. und damit letzten Platz. Aktuell ist Rossinelli die Sängerin des Pop-Soul-Trios Anna Rossinelli.
Ed Sheeran (27) gilt als der berühmteste Strassenmusiker der Welt. Ob er allerdings ein klassischer Strassenmusiker war, darüber scheiden sich die Geister. Sicher ist: Er zog mit 18 Jahren bei seinen Eltern aus, war obdachlos und spielte in London in vielen Pubs. Wenn möglich übernachtete er nach den Konzerten bei einem Fan. Fand er kein Sofa, schlief er in der U-Bahn. Heute kann sich der Weltstar, der mit Hits wie «Don't», «Thinking Out Loud» oder «Shape of You» bekannt wurde, wohl jedes Hotelzimmer dieser Welt leisten.
Etwas weniger bekannt ist, dass Eric Clapton (73) ebenfalls sein Geld auf der Strasse verdiente. Weil er das College abbrach, verdiente er sich ein wenig Geld als Strassenmusiker und Bauarbeiter. Parallel dazu spielte er in diversen Bands, dann trat er 1965 in die Band John Mayall's Bluesbrakers ein, mit der er das Album «Clapton Is God» herausbrachte. Dieses landete auf Platz 6 der englischen Pop-Charts. Ein Weltstar war geboren.
Auch die französische Sängerin Isabelle Geffroy (38) alias Zaz musste anfangs noch ihren Lebensunterhalt auf der Strasse im Künstlerviertel Montmarte in Paris verdienen, dies mit Gitarre, Kontrabass und kräftiger Stimme. Beim Talentwettbewerb «Génération Réservoir» von France Bleu schaffte sie 2009 den Durchbruch. Dann folgte ihr Debütalbum, mit dem sie die französischen Musik Charts ein halbes Jahr lang anführte.
Der Bluesmusiker Riley «B. B.» King (†89) wurde 1925 auf einer US-Baumwollplantage geboren. In seiner Jugend spielte er für ein paar Cents an Strassenecken, bis er 1947 mit seiner Gitarre nach Memphis, Tennessee, trampte, um dort seine Musikkarriere zu starten. Es folgten Radio- und Bühnenauftritte, bis er seinem ersten Nr.-1-Hit «Three O'Clock Blues» landete. Er tourte fortan durch die ganze Welt: 300 Konzerte pro Jahr waren keine Seltenheit.
Die wohl berühmteste Strassenmusikantin der Schweiz ist Anna Rossinelli (31). Von den Strassen Basels schaffte sie es 2011 an den Eurovision Song Contest in Düsseldorf (D). Mit dem Song «In Love for a While» gelangte sie immerhin ins Finale, dort landete sie aber auf dem 25. und damit letzten Platz. Aktuell ist Rossinelli die Sängerin des Pop-Soul-Trios Anna Rossinelli.
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Der Bluesmusiker Riley «B. B.» King (†89) wurde 1925 auf einer US-Baumwollplantage geboren. In seiner Jugend spielte er für ein paar Cents an Strassenecken, bis er 1947 mit seiner Gitarre nach Memphis, Tennessee, trampte, um dort seine Musikkarriere zu starten. Es folgten Radio- und Bühnenauftritte, bis er seinem ersten Nr.-1-Hit «Three O'Clock Blues» landete. Er tourte fortan durch die ganze Welt: 300 Konzerte pro Jahr waren keine Seltenheit.