Schon drei Tote diesen Sommer
Wie gefährlich ist die Aare?

Diesen Sommer sind schon drei Menschen in der Aare ertrunken. Darunter zwei Touristen. Werden diese zu wenig gewarnt?
Publiziert: 03.08.2012 um 13:07 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:49 Uhr
Michael Scharenberg

Es ist diesen Sommer schon dreimal passiert: Menschen ertrinken in der reissenden Aare. Ein 8-jähriges Schulmädchen stürzt Ende Juli auf einem Spaziergang bei Olten in die Aare. Ertrinkt in den Fluten. Für Bruno Gribi, Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn, keine Überraschung: Die Strömung sei erheblich. Da bestehe Lebensgefahr.

Das mussten in Bern diesen Sommer bereits zwei Touristen mit dem Leben bezahlen. Gestern wird die Leiche eines etwa 35-jährigen Asiaten aus der Aare gezogen. Vom Südkoreaner, der seit dem 30. Juli vermisst wird, fehlt noch jede Spur.

Lebensgefährliche Einladung von Bern Tourismus?

Werden die Touristen zu wenig gewarnt? Die Homepage von Bern Tourismus macht sogar grosse Werbung fürs Aareschwimmen: «Fast überall kann man tatsächlich bedenkenlos reinspringen. Die Berner lassen sich gerne treiben. Am liebsten die Aare runter.» Aber leider kein Hinweis, dass nur geübte Schwimmer das Abenteuer wagen sollten!

Bern-Tourismus-Sprecherin Isabell Furrer bedauert die Todesfälle zuriefst. Sie ist nach wie vor überzeugt, dass Schwimmen in der Aare auch für Touristen sicher und verantwortbar ist: Wenn sie sich der Risiken bewusst sind. Daher solle die entsprechende Passage auf der Homepage jetzt um einen Warnhinweis ergänzt werden, sagt Furrer zu Blick.ch. Weiter verweist sie darauf, dass in  den Tourismus-Büros Merkblätter auflägen.

Auch Martin Albrecht, Generalsekretär der Sicherheitsdirektion, sieht keinen dringenden Handlungsbedarf. In den beiden Flussbädern der Stadt gebe es Warnschilder. Ausserhalb der Bäder aber nur vereinzelt: «Ein Schilderwald entlang des Ufers kann nicht das Ziel sein.»

Der vermisste Südkoreaner sprang oberhalb des Bärenparks in den Fluss. Eine besonders gefährliche Stelle. Aber weit und breit kein Warnschild! Sollte die Stadt hier nicht endlich aktiv werden? Das würde Albrecht durchaus prüfen, heisst es von Seiten der Stadtverwaltung, sollte sich herausstellen, dass dieser Einstieg ungenügend ausgeschildert ist. Aus Erfahrung gibt er aber zu bedenken: Wagemutige liessen sich auch von Warntafeln nicht abhalten.

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Rettung per Notseilbahn

Die Rettung von Ertrinkenden aus einem Fluss ist schwierig. Die Lösung kommt durch eine Erfindung der Thurger und der Zürcher Kantonspolizei. Getestet wurde Mitte Juli, wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet.

So funktionierts: Mit einer grossen Signalpistole wird mit Druckluft ein dünnes Seil über den Fluss geschossen. An diesem wird dann ein dickeres ans andere Ufer gezogen und dort verankert. Das ergibt eine Art Notseilbahn. Diese sichert sodann einen Rettungsschwimmer, der mit dieser Technik zum Ertrinkenden transportiert wird und diesen dann sicher ans Ufer holen kann. Die Reichweite der Leinenpistole beträgt ca. 90 Meter und ist damit speziell für reissende, nicht sehr breite Flüsse geeignet, wie sie in der Schweiz häufig anzutreffen sind.

Diese Technik kann nicht nur bei Schwimmern zum Einsatz kommen. Sondern auch bei Notfällen mit Booten. «Nach Angaben von Urs Eberli, Dienstchef Seepolizei, ist das Gerät für die Schweiz eine Pioniertat», schreibt die «Thurgauer Zeitung».

Die Rettung von Ertrinkenden aus einem Fluss ist schwierig. Die Lösung kommt durch eine Erfindung der Thurger und der Zürcher Kantonspolizei. Getestet wurde Mitte Juli, wie die «Thurgauer Zeitung» berichtet.

So funktionierts: Mit einer grossen Signalpistole wird mit Druckluft ein dünnes Seil über den Fluss geschossen. An diesem wird dann ein dickeres ans andere Ufer gezogen und dort verankert. Das ergibt eine Art Notseilbahn. Diese sichert sodann einen Rettungsschwimmer, der mit dieser Technik zum Ertrinkenden transportiert wird und diesen dann sicher ans Ufer holen kann. Die Reichweite der Leinenpistole beträgt ca. 90 Meter und ist damit speziell für reissende, nicht sehr breite Flüsse geeignet, wie sie in der Schweiz häufig anzutreffen sind.

Diese Technik kann nicht nur bei Schwimmern zum Einsatz kommen. Sondern auch bei Notfällen mit Booten. «Nach Angaben von Urs Eberli, Dienstchef Seepolizei, ist das Gerät für die Schweiz eine Pioniertat», schreibt die «Thurgauer Zeitung».

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