Gregor Müller ist weit über seine Kirchgemeinde in Schübelbach SZ hinaus bekannt. Er gilt als Wegbereiter des Fasnachtsgottesdiensts. 16 Narrenmessen hat Pater Gregor gefeiert. Bis ihn der Churer Bischof Vitus Huonder stoppte. Er hält das fasnächtliche Treiben in der Kirche für unangemessen.
Das sieht Pater Gregor anders. Im Februar wehrt er sich in den Medien gegen das Verbot. Der gebürtige Aargauer gibt sich liberal und offen. Bis 1983 war er in der Stadt Baden tätig, hat dort einen Kinderchor gegründet. Müller gehört dem Zisterzienser-Orden (Kloster Mehrerau) an. Seit 1992 ist er Priester in Schübelbach.
Übergriffe eingestanden
Wie sich jetzt herausstellte, hat der Pater eine dunkle Vergangenheit. Gregor Müller verging sich an Ministranten und Klosterschülern. Er gibt zu, in den 70er-Jahren Minderjährige missbraucht zu haben.
Vor einer Woche ist alles aufgeflogen. Ein Opfer von Pater Gregor sprach im österreichischen Fernsehen. Es redete von Übergriffen im Gymnasium Mehrerau (A) und in Birnau (D).
Das Kriminalamt Vorarlberg nimmt die Ermittlungen auf. Gleichzeitig wendet sich ein Opfer ans Bistum Chur. Bischof Vitus Huonder konfrontiert den Pater mit den Vorwürfen. Daraufhin «hat er die Übergriffe eingestanden», schreibt das Bistum. Der Unhold tritt per sofort von seinem Amt zurück.
Ein kleiner schmächtiger Mann
In den letzten Tagen haben sich bei den österreichischen Medien immer mehr Opfer gemeldet. «Bregenz58» schreibt auf einer Internetplattform: «Dieser Gregor war ein kleiner schmächtiger Mann, nicht viel grösser als wir Zehnjährige. Er sprach diesen Schweizer Dialekt, den wir Vorarlberger ja bestens verstehen.»
Pater Gregor, der in Mehrerau als Lehrer tätig war, rief den Schüler in sein Zimmer, stellte ihm Fragen. «Plötzlich packte er mich an den Haaren und versuchte mich zu küssen. Ich habe ihn ins Gesicht gebissen und habe geschrien. Er hat zugeschlagen mit dem Stock, mich zusammengeschlagen, um mich ruhig zu kriegen.»
Pater Gregor ist abgereist
Besonders schlimm wurde es nachts. «So um die Einschlafzeit, hat er sich an unsere Bettkanten gesetzt. Du konntest nicht einschlafen vor Angst. Er hat auch nichts gesagt, ist nur dagesessen. Irgendwann bist du eingepennt und wieder aufgewacht, weil er dir unter der Decke über den Körper gestreichelt hat.»
Viele Opfer wendeten sich in den letzten Jahren an das Gymnasium in Mehrerau. Doch sie bekamen keine Antwort. Einige drohten nun, nach Schübelbach SZ zu fahren und den Pfarrer bei der Messe am nächsten Sonntag mit einem Schild als Kinderschänder zu outen.
Soweit kam es nicht. Das Bistum Chur kam den verzweifelten Missbrauchsopfern zuvor. Pater Gregor selber ist gestern abgereist – ohne zu sagen, wann er wieder kommt.
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Begonnen hat die Reihe der Enthüllungen im Januar, als Verdachtsfälle am Berliner Canisius-Kolleg der Jesuiten ans Tageslicht kamen. In Österreich ermittelt das Landeskriminalamt Vorarlberg gegen acht Pater der Klosterschule Mehrerau.
Allein in Tirol wurden 50 Fälle von Missbrauch bekannt. Unter anderem verging sich ein Pater an Sängerknaben. In Irland erschüttern seit Jahren Tausende Missbrauchsfälle die Kirche.
Das Oberhaupt der irischen Kirche, Kardinal Sean Brady, entschuldigte sich wegen der Vertuschung von Kindesmissbrauch bei den Opfern und deutete an, über seine Zukunft «nachzudenken». Papst Benedikt XVI. hat für diese Woche einen Hirtenbrief zu den Missbrauchsfällen in der irischen Kirche angekündigt.
Begonnen hat die Reihe der Enthüllungen im Januar, als Verdachtsfälle am Berliner Canisius-Kolleg der Jesuiten ans Tageslicht kamen. In Österreich ermittelt das Landeskriminalamt Vorarlberg gegen acht Pater der Klosterschule Mehrerau.
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Das Oberhaupt der irischen Kirche, Kardinal Sean Brady, entschuldigte sich wegen der Vertuschung von Kindesmissbrauch bei den Opfern und deutete an, über seine Zukunft «nachzudenken». Papst Benedikt XVI. hat für diese Woche einen Hirtenbrief zu den Missbrauchsfällen in der irischen Kirche angekündigt.