Jetzt stehen zwei dieser Gruppe, Andreas Z.* (20) und Philipp L.* (20), vor dem Regionalgericht in Biel. Unter anderem wegen schwerer Körperverletzung, Raub, Nötigung, Hausfriedensbruch. Erklärungen für ihre Taten lieferten sie gestern keine – gaben sich aber reuig.
«Mir tut es leid», sagt Andreas Z. Er habe eine Lehre begonnen und wolle «diesen ganzen Mist» hinter sich lassen. Philipp L. will eine Maler-Stifti machen und «neu anfangen». «Ich bin auf Lehrstellensuche. Jeder hat eine zweite Chance verdient.»
Einige ihrer Opfer leiden bis heute. 2010 schlugen und traten die Angeklagten einen jungen Mann, weil sie in ihm einen Nebenbuhler sahen. «Heute habe ich Angst, wenn ich abends allein unterwegs bin», sagte der Misshandelte vor Gericht. Ein anderes Mal traf die Wut einen Grossvater, der die Beziehung seiner Enkelin (14) zu Andreas Z. nicht guthiess. Z. schlug so heftig zu, dass sein Opfer nie wieder richtig wird sehen können.
Der Staatsanwalt fordert 42 Monate bzw. 14 Monate Gefängnis für die Schläger. Die Verteidigung will bedingte Strafen. Das Urteil folgt heute.
Andreas Z. bekommt 34 Monate
Heute Abend folgte dann das Urteil: Andreas Z. wurde unter anderem der schweren eventualvorsätzlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Er wurde zu 34 Monaten Haft verurteilt – davon muss er sechs Monate absitzen.
Z. müsse zwar die Konsequenzen seiner Handlungen tragen, meinte der Richter. Die Strafe dürfe aber auch nicht so hoch sein, dass der 20-Jährige keine Zukunftsperspektive mehr habe. Er habe immerhin so etwas wie Reue gezeigt.
Philipp L. bekam 14 Monate bedingt.
Der Anführer Igor L.* (25) wurde 2011 verurteilt und sitzt seine Strafe im Thorberg ab.