«Es tut mir leid, dass ich es so weit kommen liess. Wenn ich nochmals an diesen Punkt könnte, würde ich dies nicht mehr tun, denn ich bereue sehr, was dort geschehen ist», schreibt Patric Suter in seinem jüngsten Brief aus der Untersuchungshaft.
Es sind die Worte eines Dreifachmörders. Vor drei Jahren löschte der ehemalige Spitzensportler Patric Suter (34) in Grenchen SO eine ganze Familie aus: Vater, Mutter und die geistig behinderte Tochter.
Wegen ihrer Grausamkeit ging die Tat in die Schweizer Kriminalgeschichte ein. In nie da gewesenem Ausmass führte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen in der Schweiz und in Deutschland durch.
Heute Montag begann der Prozess gegen Suter, seinen Komplizen Guido S.* (27) sowie Ruth S.* (51), die als Drahtzieherin gilt. Schon im ersten Brief aus der U-Haft an die Redaktion schrieb der Hauptangeklagte: «Im Prozess kommt die ganze Wahrheit ans Licht.»
Patric Suter war der beste Hammerwerfer, den die Schweiz je hatte. 2003 warf der 1,95 Meter grosse und 115 Kilo schwere «Schrank von einem Mann» 80,51 Meter weit, so weit wie kein Schweizer vor oder nach ihm. In den Medien nannte man ihn damals «Hammer-Suter».
Suters Absturz
Doch die Olympia-Hoffnung stürzt ab. Er feiert jedes Wochenende von Freitag bis Sonntag Party, lernt zweifelhafte neue Freunde kennen, nimmt Kokain. «Zuerst nimmt man das Zeug an einem Samstag, um einfach gut drauf zu sein, dann an einem Dienstag, um Spass zu haben und auf einmal hat es dich voll erwischt.»
Der Hammerwerfer mietet eine teure Villa in Hallwil AG, spekuliert an der Börse, versucht in München (D) eine Bar zu eröffnen. Und wird Teil eines Schenkkreises.
So lernt er seine späteren Opfer kennen, die Familie Dubey. Sie betreiben das illegale Schneeballsystem, in das man Geld einzahlen und Mitglieder werben muss.
Suter macht Schulden, leiht sich 15'000 Franken bei seiner Freundin Ruth S. Die beiden kennen sich vom Hundetraining. Auch Güggeli-Griller Guido S. hat Schulden bei ihr.
Zwei Monate vor der Tat fordert sie das Geld zurück. Doch Patric Suter und Guido S. können nicht zahlen. Sie wollen in zwei Volg-Filialen einbrechen, scheitern aber an der Schaufensterscheibe. Auch ein Kupferdiebstahl misslingt.
Aus einem Einbruch wird Mord
Laut Anklageschrift schlägt Ruth S. vor, die Dubeys zu überfallen. Wegen deren Funktion im Schenkkreis vermutet sie grosse Mengen Bargeld in der Wohnung. Eine Wahrsagerin macht ihnen Mut.
Doch der Einbruch in die Attikawohnung misslingt. Nach Überzeugung des Staatsanwalts gibt Ruth S. schliesslich den Befehl, die Dubeys notfalls umzubringen. Die Hundetrainerin bestreitet dies.
Am Abend des 5. Juni verabreden sich Patric Suter und Guido S. mit Margrit Dubey (55) und überwältigen die Frau in ihrem Büro. Sie wollen wissen, wo das Geld ist. Die Mutter deutet auf die Attikawohnung. Da stülpen ihr die Männer einen Plastiksack über den Kopf, schnüren ihn zu und gehen. Margrit Dubey erstickt qualvoll.
In der Wohnung kämpft Suter mit Pierre-André (60). Schliesslich hält er ihn und Tochter Dania (35) mit einer Pistole in Schach. Guido S. durchsucht die Wohnung nach Schmuck, Geld, Wertgegenständen, schlitzt Bilder aus den Rahmen, findet aber nur etwas Bargeld und Modeschmuck. Die Ausbeute hat einen Wert von nicht mehr als 7000 Franken.
Schliesslich erschiesst Suter den am Boden liegenden Pierre-André Dubey. Guido S. holt einen Abfallsack aus der Küche und stülpt ihn über Danias Kopf. Zwei Wochen nach dem Ende der Familie Dubey ist das Trio verhaftet.
Der Staatsanwalt bezeichnet die Morde als «kaltblütig». Die Angeklagten hätten den Opfern «nicht notwendige physische und psychische Schmerzen, Leiden und Qualen» zugefügt. Allen drei Beschuldigten wirft die Staatsanwaltschaft mehrfachen Mord, qualifizierten Raub sowie strafbare Vorbereitungshandlungen zu Mord und Raub vor. Ausserdem sind sie aufgrund der Schenkkreise wegen Verstosses gegen das Lotteriegesetz angeklagt.
Der Prozess ist auf viereinhalb Tage angesetzt. Die Urteil werden am 11. Mai eröffnet.
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