Rund 150 Personen versammelten sich am Freitagabend um 20.30 Uhr am Landhausquai in Solothurn zu einer antifaschistischen Demonstration. Diese war angekündigt aber nicht bewilligt. «Um auf die Strasse zu gehen, müssen wir nicht um Erlaubnis fragen», teilten die unbekannten Inititanten den Behörden im Vorfeld mit. Das Ziel der Gruppe war, gegen Sexismus und den «europaweit wie lokal grassierenden Rassismu» zu protestieren.
Auslöser soll die Zusammenkunft der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos) im toggenburgischen Batzenheid vergangene Woche gewesen sein, welche der «Rekrutierung neuer Interessen» gedient haben soll. Dass die Pnos-Mitglieder Opfer eines Pfefferspray-Angriffs wurden, infolgedessen vier Personen im Spital landeten, ignorierten die Solothurner Demonstraten freilich (BLICK berichtete).
Sprayereien und Sachbeschädigungen
Die Kantons- und Stadtpolizeien Solothurn waren am Freitag jedenfalls mit einem grösseren Aufgebot vor Ort und wurden zusätzlich von Einsatzkräften des Polizeikonkordats Nordwestschweiz unterstützt, wie die Kantonspolizei nach der Demonstration mitteilt.
Zu Beginn und während der Kundgebung wurden Feuerwerkskörper und Rauchpetarden gezündet. Am Dornacherplatz hielten die Initianten eine kurze Ansprache. Personen wurden keine verletzt. Vereinzelnd kam es zu Sprayereien und Sachbeschädigungen.
Im Vorfeld der Kundgebung seien an diversen Standorten 68 Personenkontrollen durchgeführt worden. Weiter wurden acht Demonstranten angehalten und vier weggewiesen.
In Bern verboten
Vor zwei Wochen sollte in der Berner Innenstadt ebenfalls eine antifaschistische Demonstration durchgeführt werden. Die Stadt verbot diese allerdings und sorgte mit einem grossen Polizeiaufgebot dafür, dass die Vorgaben eingehalten wurden.
(vof)