Kann jemand, der so schön schreibt, ein Schelm sein? «Hoi Sabine. Fliegen am späten Nachmittag. Wäre sicher schön, mit Dir im Bett zu liegen, smile», schwülstelt Peter Z.*(58) in einem SMS an seine «Muus».
Die Muus heisst Sabine R.* (53), sie war hin und weg. «Peter Z. gab sich als Mann von Welt. Er komme gerade aus den USA, sei Finanzfachmann und vermittle reichen Arabern tolle Investments», sagt sie. Tatsächlich war Z. mal ein angesehener Mann. Er war im Vorstand des FC Basel, im Einwohnerrat der Gemeinde Allschwil BL.
So schwärmte er denn Sabine R. von seiner FCB-Zeit vor. Und pumpte sie an. «Er hatte öfter mal sein Portemonnaie vergessen. Oder hatte Zoff mit den Banken und brauchte dringend 2000 Franken. Er spielte das so überzeugend, dass ich ihm das Geld gab. Heute weiss ich, dass er zu jener Zeit eine Beziehung zu einer anderen Frau unterhielt. Das Geld schuldet er mir heute noch.»
Die andere war Heidi I.* (52). «Er hat mir tausend Geschichten erzählt», sagt sie über Peter Z. «Einmal hatte er Pech mit einem Geschäft, ein andermal war seine neue Wohnung noch nicht bezugsbereit oder er hatte einen Autounfall. So nahm ich ihn halt bei mir auf.» Sie habe erst später gemerkt, dass Z. am Morgen nur so tat, als würde er zur Arbeit gehen.
Unbezahlte Rechnungen, Betreibungsunterlagen, skurrile Verträge
Seine Schwindeleien flogen auf, als Heidi I. im Keller auf Unterlagen ihres Liebsten stiess. «Haufenweise unbezahlte Rechnungen, Betreibungsunterlagen, skurrile Verträge. Und Hinweise auf weitere Damenbekanntschaften.» Heidi I. hat das ganze Material der Basler Staatsanwaltschaft geschickt. Die sich eh schon um Peter Z. kümmert.
Ihm wird vorgeworfen, Investoren um Zehntausende Franken geprellt zu haben. Gemäss einem Schreiben der Bundesanwaltschaft sollen Anleger «mutmasslich durch betrügerische Aktivitäten seitens des Haupttäters Peter Z.» veranlasst worden sein, «Vermögenswerte auf zwei Firmenkonten zu überweisen».
Und was sagt Peter Z. zu den Vorwürfen? «Ich habe das Geld an eine Investmentfirma weitergeleitet. Mehr kann ich wegen des laufenden Verfahrens nicht sagen. Ich bin selber übers Ohr gehauen worden.»
Zu den Frauengeschichten will er schweigen. Heidi I. und Sabine R. aber sagen: «Ein Hallodri, der mit Lug und Trug durchs Leben geht – der ist doch nur noch zu bedauern.»