Wenn es an der Haustür klingelt, gerät Noemi W.* (50) in Panik. Sie öffnet die Tür nur noch, wenn sie Besuch erwartet. Noemi W. wurde am Dienstag überfallen. Drei Rumänen (26, 17, 15) sind mit einer dreisten Masche in ihr Haus eingedrungen und haben ihr über 300 Franken Bargeld aus dem Portemonnaie geklaut. «Ich fühle mich seither unsicher zu Hause», sagt sie zu Blick.
Es ist Dienstag, kurz vor 12 Uhr, als es bei Noemi W. klingelt. Sie öffnet nicht die Tür des Haupteingangs, sondern jene des Hintereingangs, wo ihr Arbeitsplatz ist. Dann ruft sie zum Eingang hoch, und ein junger Mann kommt die Treppe herunter. Er streckt Noemi W. einen Zettel hin: «Gutän Tag. Is haben aine Fage. Is zuken Arbeit. Bitte hlfen. Bissin Gelt für Essen», steht darauf. «Der junge Mann sah ehrlich und hilfesuchend aus», sagt Noemi W.
Die unverschlossene Haustür wird ihr zum Verhängnis
Sie hat selber zwei Kinder im Alter des Jugendlichen. «Mein Helferinstinkt hat in diesem Moment überwogen», sagt Noemi W. Aber Geld möchte sie dem Mann nicht geben. Stattdessen fragt sie ihn nach einem Pass, und als er diesen aushändigt, sucht Noemi W. am Computer die Adresse des rumänischen Konsulats heraus.
Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss: Ihr Partner, der zehn Minuten zuvor das Haus verliess, hat vergessen, die Tür des Haupteingangs abzuschliessen. Das wird ihr jetzt zum Verhängnis. Zwei weitere Rumänen betreten das Haus und durchsuchen ihre Handtasche nach Geld.
Dass sie ausgeraubt wurde, merkt Noemi W. erst, nachdem die jungen Männer bereits wieder weg sind. «Ich habe meine Handtasche geholt, weil ich zu einem Termin wollte, und fand sie durchwühlt und mit leerem Portemonnaie neben dem Eingang», sagt sie. Die Diebe haben ihr über 300 Franken geklaut.
«Die Ermittlungen werden wahrscheinlich im Sand verlaufen»
Sofort meldet Noemi W. den Überfall bei der Polizei. Beamte kommen vorbei und befragen sie nach dem Tathergang. Eine Stunde lang spricht Noemi W. mit den Polizisten. Kriminaltechniker verbringen eine weitere Stunde bei ihr, um nach Fussabdrücken zu suchen. Sie nehmen auch das Portemonnaie von Noemi W. zur DNA-Analyse mit. Dank ihrer genauen Täterbeschreibung können die drei Rumänen kurz darauf geschnappt werden.
Trotz effizienter Polizeiarbeit, für die Noemi W. unglaublich dankbar ist, sagt sie: «Die Ermittlungen werden wahrscheinlich im Sand verlaufen.» Der älteste der drei Männer habe zwar gestanden, widerrechtlich das Haus betreten zu haben – den Raub habe er jedoch nicht zugegeben. Erst die DNA-Analyse kann die Täter eindeutig überführen. Die Auswertung dauert 14 Tage. «Bis dann sind die Diebe über alle Berge», sagt Noemi W. zu Blick.
Denn nach 24 Stunden müssen die Männer, wenn die Beweise gegen sie nicht ausreichen, aus der U-Haft entlassen werden. «Ich bin enttäuscht, dass wir Steuergelder für die Aufklärungsarbeit verschwenden, wenn die Auswertung so lange dauert, dass die Täter fliehen können.»
* Name geändert
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