An der Aare zwischen Thun und Bern erfasste eine Fotofalle in den letzten Monaten regelmässig das Weibchen mit zwei Jungtieren, wie die bernische Volkswirtschaftsdirektion am Freitag mitteilte. Die Fotofalle war eigentlich aufgestellt worden, um Biber nachzuweisen.
Immer wieder seien in den letzten Jahren Einzeltiere in der Schweiz gesichtet oder auch tot aufgefunden worden, sagte dazu Caroline Nienhuis vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) auf Anfrage. Der Nachweis der Jungtiere respektive der Fischotterfamilie an der Aare bei Bern sei nun eine Premiere.
Am Freitag haben die Behörden von Bund und Kanton Bern auch entschieden, wie sie mit dieser Entdeckung umgehen. Sie beschlossen unter anderem, dass zur Bestimmung der genauen Herkunft der Fischotterfamilie eine genetische Untersuchung durchgeführt wird.
So soll klar werden, ob die drei Berner Tiere von jenem Fischotterpaar abstammt, das beim Jahrhunderthochwasser von 2005 aus dem Berner Tierpark Dählhölzli entwich. Dieser Tierpark befindet sich unmittelbar an der Aare. Teile davon wurden damals überflutet.
Wenn die drei neuen Fischotter nicht von jenen Tieren abstammen sollten, könnten die genetischen Untersuchungen unter Umständen aufzeigen, ob die Berner Tiere von französischen oder anderen ausländischen Populationen abstammten, so Nienhuis weiter.
Die Fischotter-Bestände an der französischen Rhone, im Elsass und in Österreich breiten sich laut der Mitteilung vom Freitag seit Jahren aus. Der Fischotter ist geschützt und darf nicht gejagt werden.