Stolze 29 200 Franken kostete die Luxusbetreuung von Messerstecher Carlos (18): Thaibox-Training, 4½-Zimmer-Wohnung, grosszügiges Sackgeld. Umgesetzt hat alles die Massnahme-Institution Riesen-Oggenfuss GmbH aus Zürich.
In der «NZZ» rechtfertigen Rolf Riesen und Anna-Lisa Oggenfuss, die privat ein Paar sind, die Betreuung. «Ja, wir stehen voll und ganz zu diesen Kosten.» Darüber, warum Carlos nach der Messerattacke 2011 und gescheiterten Unterbringungen ins Kampftraining durfte, sagen sie: «Im Fall von Carlos wollten wir ihn bei seinem Traum abholen, dem Thaiboxen.» Möglich, dass es eine riskante Massnahme sei, doch der Erfolg habe ihnen recht gegeben. «Das ist vor allem auch das Verdienst von Thaibox-Trainer Shemsi Beqiri und seinen drei Brüdern.»
Für seine «erzieherischen Massnahmen» bekam Beqiri 5300 Franken. Für die Betreuer in Ordnung: «Es war ja nicht nur das Training im Fitnesscenter, er war beteiligt an einer Rundum-Betreuung an sieben Tagen in der Woche.» Gefunden haben Riesen und Oggenfuss den Thaiboxer übrigens über Google.
Carlos’ Betreuung hatte Anfang September ein Ende. Seither sitzt er im Knast. Das Paar meint, es sei schwierig für ihn, «eine Anschlusslösung»