Das Polizeifoto schockiert. So schlimm haben zwei Räuber den 80-jährigen Claude Eschmann in Weesen SG zugerichtet. «Ich wäre fast gestorben», sagt der Rentner.
Jetzt will er der ganzen Welt zeigen, durch welche Hölle er kurz vor Weihnachten gegangen ist.
Es ist der 22. Dezember 2008. Eschmann kommt um 10.30 Uhr nach Hause. Aus dem Café, das er fast jeden Tag besucht.
Zwei vermummte Räuber passen den ehemaligen Geschäftsmann ab. Als er aus dem Auto steigt, schlagen sie zu.
«Sie stülpten mir einen Plastiksack über den Kopf und wickelten fast vier Meter Klebeband darum», erzählt das Opfer. Dann traktieren sie den hilflosen Pensionär – mit Fusstritten und einem Totschläger, wie die Zeitung «Südostschweiz» schrieb.
Die brutalen Gangster nehmen Eschmann seine Platinuhr, seinen Diamantring und 1500 Franken Bargeld ab. Und lassen ihn liegen.
«Ich habe nur überlebt, weil das Klebeband nicht richtig haftete», sagt Eschmann. «Sonst wäre ich unter dem Plastik erstickt.»
Heute – 10 Monate nach der Tat – geht es ihm wieder besser. Die Wunden sind gut verheilt. «Nur wenn das Wetter wechselt, bekomme ich schreckliche Kopfschmerzen.»
Die St. Galler Polizei hat die Täter inzwischen ermittelt, wie sie gestern mitteilte. Erschreckend: Eschmann kennt einen der Männer. Es ist ein Türke (34) aus Niederurnen GL.
«Seiner herzkranken Mutter habe ich vor 15 Jahren eine Waschmaschine gekauft, weil sie kein Geld dafür hatten», sagt der frühere Geschäftsmann. «Und zum Dank überfällt er mich? Das kanns doch nicht sein.»
Der Türke bestreitet alles. Er ist wieder auf freiem Fuss – gilt aber weiter als verdächtig. Der andere Täter, ein Deutscher, ist teilweise geständig. Er sitzt in U-Haft.
Eschmanns Uhr ist inzwischen aufgetaucht, die Polizei hat sie bei einem Hehler in Bayern gefunden. Vom Diamantring keine Spur. «Das ist sehr schade. Meine Mutter hat ihn zu meiner Geburt bekommen, an der sie fast gestorben wäre. Und die Diebe hätten mich deswegen beinahe getötet», sagt Claude Eschmann.
Am meisten ärgert ihn, dass der 34-jährige Türke frei herumläuft. «Dieser Feigling leugnet alles. Ich könnte aus der Haut fahren.»