Warme Temperaturen und feuchtes Wetter – die «Aedes vexans» fühlt sich da besonders wohl. Auch bekannt als Überschwemmungsmücke legt das Insekt seine Eier in der nähe von Flüssen und Seen ab. Kommt der Regen und steigt der Pegel, schlüpfen die Larven – zu Tausenden.
Experten befürchten nun eine nahende Mückenplage. Am Greyerzersee im Kanton Fribourg ist es schon dazu gekommen, schreibt die «Aargauer Zeitung». Auch am Lago Maggiore im Tessin gehen Fachspezialisten nun mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis gegen die Larven vor.
Um den Mückennachwuchs zu bekämpfen, benötigt es eine Bewilligung der Behörden. Auch wenn das Bakterium für die Umwelt und andere Tierarten nicht schädlich ist, will man so wenig wie möglich in die Natur eingreifen, sagt Alexander Mathis vom Institut für Parasitologie der Universität Zürich der Zeitung.
Auf Nachfrage von BLICK könne man aber aktuell noch nicht von einer Mückenplage sprechen, so Mathis. «Die Entwicklung der Larven dauert noch an, sobald die Temperaturen steigen, können die Larven dann aber in kürzester Zeit schlüpfen», so der Experte.
Zika-Virus würde vom Menschen eingeschleppt werden
Ab dem momentanen feucht-schwülen Wetter sind aber nicht nur die Überschwemmungsmücken erfreut, sondern auch Arten wie die Tigermücke.
«Diese wird in der Schweiz wegen des Zika-Virus derzeit über ein spezielles Programm überwacht», so Mathis weiter. Mücken zu sammeln, diese einzufrieren und den Behörden zu schicken, wie es in Deutschland derzeit der Fall ist, macht für den Spezialisten in Sachen Früherkennung keinen Sinn.
«Sollte der Virus kommen, dann wird er wahrscheinlich vom Menschen eingeschleppt», so die Meinung von Mathis.
Mit dem Einsenden der Insekten will Deutschland auch gleich einen Mückenatlas erstellen, um das Verbreitungsgebiet der Insekten besser zu erforschen. «In der Schweiz weiss man hingegen schon sehr genau, wo welche Arten vorkommen», sagt der Experte. (lz)