Salt Bae salzt den Pokal und feiert wie ein Weltmeister
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Koch sorgt für Peinlich-Moment:Salt Bae salzt den Pokal und feiert wie ein Weltmeister

Rausschmiss nach Skandal-Selfie mit Messi
WM-Eklat um Starkoch Salt Bae – Zürcher klagt gegen die Fifa

Ein Fifa-Mitarbeiter liess Salt Bae versehentlich zu Messi auf den Rasen. Der Weltfussballverband reagierte mit Härte, worauf der Betroffene an einer Depression erkrankte – und schliesslich den Job verlor. Jetzt zieht er vor Gericht.
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Die Bilder gingen um die Welt. Starkoch Nusret Gökçe alias Salt Bae reisst an der WM-Siegesfeier den Pokal an sich – ein Eklat sondergleichen.
Foto: Instagram/nusr_et

Darum gehts

  • Salt Bae störte WM-Siegesfeier, Fifa machte Zürcher dafür verantwortlich
  • Der Zürcher erkrankte an Depressionen, die Fifa kündigte ihm fristlos
  • Jetzt klagt er gegen die Kündigung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Ein Eklat hallt nach: 1,5 Milliarden Fernsehzuschauer sahen 2022 zu, wie der türkische Starkoch Salt Bae (42) die WM-Siegesfeier der Argentinier crashte – jetzt beschäftigt der Skandal das Zürcher Arbeitsgericht.

Wir erinnern uns: Die Argentinier besiegten gerade erst Frankreich in einem dramatischen Elfmeterschiessen, als der Türken-Koch auf den Rasen stürmt. Er bedrängt Superstar Lionel Messi für ein Selfie, reisst den Pokal an sich, küsst ihn – und tut so, als würde er Salz darüber streuen.

Die Fifa reagiert erbost: Wer liess Salt Bae auf das Spielfeld? Der angebliche Schuldige war rasch gefunden: Ersan Gökay, ein in der Schweiz lebender Deutscher.

Zürcher wird abgestraft

Salt Bae besuchte den WM-Final als VIP-Gast auf Einladung von Fifa-Präsident Gianni Infantino. Die beiden pflegten zu dieser Zeit eine enge Freundschaft. Nach dem Schlusspfiff begleitet Gökay Salt Bae in den Spielertunnel. Als er ihn kurz aus den Augen lässt, schleicht sich der Koch ohne Bewilligung an den Securitys vorbei zu den feiernden Argentiniern.

Zurück in der Schweiz wird der Zürcher von den Fifa-Chefs zum Gespräch zitiert. Sie verwarnen ihn, kürzen seinen WM-Bonus und limitieren seine Auslandsreisen. Am Ende streicht ihm der Weltfussballverband auch die Reise an die Frauen-WM in Australien 2023 – obwohl er als Finanzfachmann dort fix eingeplant gewesen wäre. «Kommt von ganz oben», heisst es.

Antidepressiva und Schlaftabletten

Gökay erkrankt an Depressionen, liegt nächtelang wach, zieht sich zurück. Er nimmt Antidepressiva und Schlaftabletten. Seine Ärzte schreiben ihn krank.

Der Zürcher beauftragt einen Anwalt, einen Aufhebungsvertrag mit der Fifa auszuhandeln. Doch der Verband zweifelt an seiner Arbeitsunfähigkeit – und kündigt ihm. Im Kündigungsschreiben steht: «Das Verhalten gegenüber Ihrem direkten Vorgesetzten war ein immer wiederkehrendes Thema. Trotz verschiedener Bemühungen hat sich dies leider nicht verbessert.» Gökay bestreitet das. Den Vorfall mit Salt Bae thematisieren die Fifa-Chefs im Kündigungsschreiben nur am Rand.

In einer Abschiedsmail an rund 100 Fifa-Angestellte legt Gökay den Fall aus seiner Optik dar. Zwei Tage später erhält er die fristlose Kündigung.

In einer Stellungnahme schreibt die Fifa: «Das völlige Fehlen von Urteilsvermögen und gesundem Menschenverstand sowie ein völliges Missverständnis der Pflichten und Verantwortlichkeiten, die der betreffende Mitarbeiter während dieses Vorfalls an den Tag gelegt hat, wurde in der E-Mail erneut deutlich.»

«Ich wurde geopfert, um andere zu schützen»

Gökay hingegen sieht sich als Bauernopfer. Er räumt zwar ein, einen Fehler begangen zu haben. Doch die Fifa habe ihn zum alleinigen Sündenbock gemacht. «Ich war loyal. Ich habe Tag und Nacht für die Fifa gelebt», sagt er. «Am Ende wurde ich geopfert, um andere zu schützen.»

Nun zieht er vor Gericht. Ende Oktober reichte er beim Zürcher Arbeitsgericht Klage wegen ungerechtfertigter fristloser Kündigung ein. Eine Sprecherin des Gerichts bestätigt gegenüber Blick, dass im Fall ein Verfahren eröffnet wurde.

Recherche-Hinweise

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Die Klage ist für den Ex-Fifa-Angestellten der vorläufige Schlusspunkt eines Hürdenlaufs. Mehrere Anwälte haben sich laut Gökay geweigert, gegen den mächtigen Fussballverband vorzugehen.

«Ich will mich nicht rächen»

Auch scheiterte ein Schlichtungsverfahren, da die Fifa ihn wiederholt als illoyalen Mitarbeiter bezeichnet habe, was Gökay vehement von sich weist. Das Gegenteil sei der Fall: Die Fifa habe seine Leistungen bis zum Vorfall am WM-Final stets positiv beurteilt.

«Ich will mich nicht rächen», beteuert er gegenüber Blick. Er kämpfe einzig dafür, dass alle Fakten und Umstände ans Licht kommen – damit er seinen «Seelenfrieden» wiederfinden könne.

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