Rätselmord in Bern Bethlehem
Tür offen, Laura tot

Publiziert: 21.07.2006 um 22:58 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:25 Uhr
VON VIKTOR DAMMANN
BERN – Heidi F.* will nur ihre Bekannte besuchen. Als diese nicht an die Türe geht, tritt sie ein. Und macht eine furchtbare Entdeckung. In der Stube liegt die Dominikanerin Laura M.** (41) in ihrem Blut. Erstochen.

«Ich konnte nicht glauben, was ich sah», sagt Heidi F. Angst packt sie. «In meiner Panik bin ich zur Nachbarin gerannt», so F. zu BLICK. Diese informiert sofort die Polizei.

Seitdem überschlagen sich im Berner Dominikaner-Milieu Gerüchte und Vermutungen.

«Ich hörte, dass Lauras südamerikanische Untermieterin sie bedroht haben soll», so der Mann einer Dominikanerin zu BLICK. «Laura versuchte sie loszuwerden, da ihr Mann wieder in die Wohnung einziehen wollte.» Der 16 Jahre jüngere Dominikaner sei im Gefängnis gewesen und erst gestern Freitag entlassen worden. Die Untermieterin habe Laura gedroht, sie umzubringen und ihr die Augen auszustechen.

Davon ist der Polizei nichts bekannt. «Die Augen der Toten waren jedenfalls unversehrt», betont Thomas Jauch, Sprecher der Berner Stadtpolizei.

Gemäss BLICK-Recherchen hatte die erstochene Laura M. Schulden. «Ich glaube, sie bezog wegen einer Krankheit eine Rente», so ein Bekannter der Toten.

Heidi F., die mit der Tochter der Ermordeten befreundet ist, entdeckte die Leiche am Mittwochabend gegen 22 Uhr in ihrer Wohnung in Bern Bethlehem, wo sie offenbar regelmässig Besuch von Landsleuten hatte.

Ein Hausbewohner: «Praktisch jede Nacht herrschte in der Wohnung im 3. Stock ein Riesen-Lärm. Sowohl Männer als auch Frauen gingen ein und aus.» Das letzte Mal habe es in der Nacht auf Dienstag «geräbelt».

Nur in der Nacht darauf blieb alles ruhig.

*Name von der Redaktion geändert
**Name der Redaktion bekannt

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