Um sieben Uhr morgens hatte ein Mann bei der Einsatzzentrale angerufen und gesagt, bei ihm liege eine schwer verletzte Person am Boden. Sofort rückte die Polizei aus – und fand einen Mann mit Kopfverletzungen. Auch die Sanitäter kamen. Zu spät: Der Mann war tot.
Noch ist die Identität des Opfers unklar. Aber: Es gab eine Festnahme. Jener Mann, der die Polizei verständigt hatte, wurde gestern verhaftet. Laut einem Polizeisprecher gehört «mutmasslich» weder das Opfer noch der Verhaftete zu den Hausbesitzern. Diese waren zur Tatzeit offenbar gar nicht in Küsnacht. Sie verbringen die Feiertage im Bündnerland. Laut Nachbarn wurden sie schon länger nicht mehr im Quartier gesehen. Die Hausangestellten seien dort aber nach wie vor «ein und aus» gegangen.
In der Kunstwelt ist die Familie bekannt, auch im Ausland. Sie besitzt mehrere Galerien, darunter eine an der noblen Zürcher Bahnhofstrasse.
BLICK erreichte gestern ein Familienmitglied. Es wollte zur Bluttat keine Stellung nehmen.
Was aber ist in der Villa vorgefallen? Eine Anwohnerin erzählt: «Die Familie hat mehrere Kinder. Wenn die Eltern weg sind, freuen sich die älteren Kinder und veranstalten in der Villa sehr gerne Partys.» Das sei im Dorf bekannt. Auch im vergangenen Sommer sei in der Todesvilla immer wieder laut gefeiert worden.
Am Morgen, kurz vor dem Polizeieinsatz, sei ihr Mann um sechs Uhr aufgestanden, um zur Arbeit zu gehen. «Er hörte aus dem Haus laute Jodelmusik», berichtet die Anwohnerin. Später sei dann die Polizei gekommen. «Wahrscheinlich stieg in der Nacht wieder eine Party. Und vielleicht lief diesmal irgend etwas schief.»
Eskalierte ein Streit unter den Gästen? Oder waren Hausangestellte involviert? Der Vorfall ist rästelhaft. Laut Kantonspolizei Zürich sind Motiv und Hintergründe der Tat unklar und «Gegenstand der laufenden Ermittlungen». Der festgenommene Mann wird derzeit befragt.