Prozess-Auftakt gegen Handgranaten-Werfer in Bellinzona
Er wollte Mileva in die Luft sprengen

Laut Bundesanwaltschaft wollte der Bosnier einfach keinen Unterhalt zahlen. So greift Mitar M. zur Handgranate. Seine Frau überlebt nur mit viel Glück.
Publiziert: 17.03.2015 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 14.10.2018 um 19:29 Uhr
1/4
Mitar M. (56) steht wegen versuchten Mordes vor dem Bundesstrafgericht.
Foto: Ralph Donghi
Von Myrte Müller

Sie hat den Blitz noch vor Augen, den Knall in den Ohren. Und die Schmerzen rauben Mileva M.* (59) bis heute den Schlaf. Vor fast einem Jahr wurde die Bosnierin auf der Lenzburgerstrasse in Buchs AG von einer Handgranate verletzt.

Seit gestern steht ihr Ex-Mann Mitar M.* (56) in Bellinzona vor dem Bundesstrafgericht. Vorwurf: versuchter Mord.

Die Stimmung im Gericht ist eisig. Mileva will nicht aussagen, solange ihr Ex-Mann im Saal sitzt: «Ich habe Angst vor ihm.»

Plötzlich gibt es eine Explosion

Erst als Mitar M. in der Zelle bleibt, erzählt sie als Zeugin, was passierte: Am 3. April 2014 ist sie wie jeden Morgen um 6.30 Uhr auf dem Weg zum Sohn, um die Enkel zu hüten. «Da explodierte es neben mir. Ich sah tausend kleine Teile durch die Luft fliegen», sagt die ehemalige Küchenhilfe.

Ein Splitter trifft ihren Mittelfinger, ein zweiter dringt sieben Zentimeter in die Bauchdecke. Eine Not-OP rettet ihr Leben. Den Täter erkennen weder sie noch ein Augenzeuge.

Dennoch sagt sie: «Das war mein Mann.» Er habe sie in den Tagen davor mit dem Auto verfolgt. «Er wusste genau, wo ich wann war. Er hat mir früher schon mit dem Tod gedroht.»

Sie fanden seine DNA

Auch der Bundesanwalt glaubt an seine Schuld. Die Handgranate stamme aus Ex-Jugoslawien, das Alibi hinke, sagt Peter Lehmann, «und wir haben DNA-Spuren an der Tatwaffe gefunden».

Das Motiv laut Ankläger: Mitar M. will die 2400 Franken Unterhalt im Monat nicht zahlen. Er will das gemeinsame Haus in Bosnien nicht teilen. Und er will frei sein für seine Geliebte.

Der Schweisser beteuert seine Unschuld. Er sei zum Zeitpunkt des Attentats in Bosnien gewesen. Dort habe ihn die Polizei telefonisch informiert und er sei sofort in die Schweiz gereist. Der Prozess geht heute weiter.

* Namen der Redaktion bekannt

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?