In Trimbach SO an der Brüelmattstrasse herrscht dicke Luft. «Unsere Nachbarn terrorisieren uns», sagt Peter Hunsperger (65), der in der Seniorenresidenz Holdermatten lebt. «Seit Prostituierte hier wohnen, kann ich nicht mehr schlafen. Sie machen nachts so viel Lärm, dass ein normales Leben nicht mehr möglich ist.»
Die Störenfriede wohnen in einem tristen Betonblock auf dem Nachbargrundstück. In winzigen Zimmern hausen zwischen 25 und 40 Prostituierte und ihre Zuhälter.
Ab 19 Uhr bis am frühen Morgen holen Taxis und andere Autos die Frauen ab und bringen sie später wieder zurück. Arbeitsort sind die verschiedenen Strassenstriche in den Kantonen Solothurn und Aargau.
«Die ganze Nacht ist Rambazamba»
Im Block selber findet angeblich keine Prostitution statt. Trotzdem gibt es rund ums Haus ein Riesen-Puff. «Die ganze Nacht ist Rambazamba», sagt Walter Hug (54), der auch in der Wohngenossenschaft für Senioren und Invalide wohnt. Seit die Prostituierten vor rund zwei Jahren einzogen, schreiben die Pensionäre Briefe an Behörden und Polizei. «Bis jetzt hat es nichts gebracht», sagt Hug. Auch wenn ständig die Polizei anrückt.
«Wir haben nichts gegen Prostituierte, aber der Lärm in der Nacht bringt uns um.» Motorengeheul, knallende Türen, laute Musik. Und wenn die Frauen zurückkommen, gibt es oft Streit. «Wenn die Frauen zu wenig Geld nach Hause bringen, werden sie angeschrien und manchmal sogar verprügelt», sagt Peter Hunsperger. Wenn sich Anwohner einmischen, werden sie selbst zur Zielscheibe: «Die Zuhälter bedrohen und beschimpfen uns. Wir haben Angst.»
Für die Pensionärin Lina Ulrich (89) ist das Quartier nicht mehr lebenswert. «Ich wohne seit 13 Jahren in dem Haus. Es war früher so schön hier. Jetzt ist alles anders. Die lachen uns aus. Sie sagen: ‹Nix verstehen.› Aber ein Wort kennen sie: ‹Arschloch!›, sagen sie zu mir, wenn ich um Ruhe bitte.» Andere Anwohner, die aus Angst anonym bleiben wollen, fürchten den Wertverlust ihrer Häuser und Wohnungen. «Hier will ja niemand mehr wohnen», sagt ein Vater.
150 000 Franken Dank den Prostituierten?
Die Behörden sind informiert. «Wir sind uns des Problems bewusst», sagt der Gemeindepräsident von Trimbach, Karl Tanner (61). «Wir werden es in den Griff kriegen.»
Der Besitzer der Liegenschaft, der das ehemalige Bürogebäude für die Frauen umgebaut hat, will anonym bleiben. Behauptet sogar, der Gemeinde damit einen Gefallen zu tun: Dank der Prostituierten würden mindestens 150 000 Franken pro Jahr in die Gemeindekasse fliessen. «Davon weiss ich nichts», sagt Karl Tanner. «Der Mann verdient sicher gut an der Miete der Frauen. Aber er wohnt ja nicht in unserer Gemeinde. Und die Prostituierten zahlen selten Steuern. Sie erhalten zwar die Steuerrechnung, aber bevor sie bezahlen, sind sie meistens wieder weg.»
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