Pro und Kontra Cannabis
«Wer Stimmen hört, sollte aufhören»

Der Joint ist ein beliebtes Forschungsobjekt. Tausende Studien wurden bereits zum Thema Kiffen durchgeführt.
Publiziert: 24.01.2017 um 18:05 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:06 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Unzählige Studien haben die Auswirkungen von Cannabis untersucht.

Es ist ein Dschungel von Studien, der sich ums Thema Cannabis rankt. Mit unterschiedlichsten Resultaten. Für einige Forscher führt Kiffen direkt zu psychischen Schäden. Zu ihnen gehören seit heute die Verfasser einer Studie, die eine Kausalitat zwischen Schizophrenie-Erkrankungen und Cannabis-Konsum herstellt (BLICK berichtete).

Andere sehen im grünen Kraut eine medizinische Wunderwaffe. US-Forscher haben kürzlich eine zusammenfassende Auswertung von weit über zehntausend Gras-Studien vorgenommen, wie Bento.de berichtet.

Wissenschaftlich bewiesen ist, dass Cannabis Schmerzpatienten helfen kann. Bereits heute werden chronisch Kranke in einigen Ländern, allen voran den USA, mit THC behandelt. Als gut belegt gilt auch, dass Cannabisrauch – im Gegensatz zu Zigarettenrauch – nicht zu einer Häufung von Lungen- oder Kehlkopfkrebs führt. Dass Kiffen dumm macht, stimmt übrigens nicht: Laut den US-Forschern haben Kiffer nicht mehr Probleme im Job oder an der Uni als Nicht-Kiffer.

Kiffer sollten sich aber nicht zu früh freuen. Als bewiesen gilt eben auch, dass Kiffen zu psychischen Problemen führen kann. Darunter: Schizophrenie und Depressionen. Auch der Kifferhusten ist wissenschaftlich belegt. Marihuana ist eindeutig schlecht für die Atemwege. Wenig überraschend: Bekiffte Autofahrer bauen eher einen Unfall.

«Beim Alkohol gibt es Richtwerte – beim Hasch nicht»

Ab welchen Mengen Kiffen gefährlich ist, ist schwierig zu sagen. Boris Quednow, Drogenexperte an der Psychiatrischen Universitätsklinik, sagt zu BLICK: «Beim Alkohol gibt es Richtwerte, ab wann der Konsum wirklich schädlich ist. Das haben wir beim Kiffen und bei anderen Substanzen nicht.» Jeder Mensch reagiere sehr unterschiedlich.

Drogen-Experte Boris Quednow.
Foto: zVg

Es gibt jedoch Gruppen, die besonders gefährdet sind. «Wer nahe Verwandte hat, die unter Schizophrenie leiden, hat durch seine Gene ein grösseres Erkrankungs-Risiko», sagt Quednow. Die meisten Betroffenen hätten aber keine genetische Vorbelastung. Deshalb gelte grundsätzlich: «Wer nach dem Kiffen psychotische Symptome hat – zum Beispiel Stimmen hört – sollte künftig auf Cannabis verzichten.»

Zur Prävention sei es wichtig, Jugendliche verstärkt aufzuklären, sagt Quednow. «Die Bildung des Gehirns ist erst nach dem 20. Lebensjahr abgeschlossen. Bis dahin kann Cannabis die Entwicklung negativ beeinflussen – und im schlimmsten Fall die Entwicklung einer Schizophrenie begünstigen. (sac/rey)

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.

So gehts:

  • App holen: App-Store oder im Google Play Store
  • Push aktivieren – keine Show verpassen

  • Jetzt downloaden und loslegen!

  • Live mitquizzen und gewinnen

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen