Es war starker Tobak, den Andreas Maag (54) von der Erziehungsdirektion des Kantons Freiburg im BLICK von sich gab: Kinder an den Freiburger Schulen müssten vor den Senioren geschützt werden. Weil es ein Risiko von Übergriffen gebe. Und die Senioren Schulgeheimnisse ausplaudern könnten.
Darum hat er die 40 Senioren, die teilweise schon seit zehn Jahren im Rahmen eines Pro-Senectute-Projekts Lehrer im Unterricht unterstützen, kurzerhand aus den Schulhäusern verbannt.
Andreas Maag: «Immerhin erfahren die Senioren im Schulalltag vieles von den Kindern und deren Lebensumständen. Und es besteht das Risiko, dass sie das ausplaudern. Zudem müssen wir Kinder auch vor möglichen Übergriffen von Senioren schützen.»
«Eine tiefe Beleidigung für die ehrenamtlichen Senioren»
Der Direktor der Pro Senectute Freiburg, Jean-Marc Groppo, hält diese Argumentation für geradezu haarsträubend. «Die Aussagen von Andreas Maag im BLICK sind eine tiefe Beleidigung für die Senioren, die seit zehn Jahren unentgeltlich in den Schulen mitwirken», sagt er.
Auch fühlt er sich vom Kanton in die Irre geleitet. «Bislang argumentierte der Kanton hauptsächlich mit dem Schulgesetz. Die regelmässige Mitwirkung von Senioren an Schulen widerspreche dem, sagte man mir», so Groppo. Im BLICK räumte Maag jedoch ein, dass das Generationenprojekt auch mit diesem Schulgesetz machbar wäre.
Warum hat Maag so grosse Angst vor Senioren? Schliesslich sind keine Fälle von Datenschutzverletzungen oder Übergriffen bekannt. Auch in den 13 anderen Kantonen nicht, in welchen Senioren in rund 800 Klassen an Schulen mitwirken, gibts keine Klagen.
Maag nun untergetaucht
Am Mittwoch hätte der Beamte dazu nochmals Stellung nehmen können. Stattdessen taucht der Vorsteher des Amtes für den obligatorischen deutschsprachigen Unterricht einfach ab. Für ein Interview ist er nicht mehr erreichbar.
Ratlos zurück lässt er damit nicht nur die Pro Senectute und die engagierten Senioren in den Schulen Freiburgs. Auch Parlamentarier des Grossen Rates im Kanton Freiburg sind perplex.
Etwa André Schneuwly aus Düdingen FR. Er politisiert für die Freien Wähler im Rat und kündigte letzte Woche eine Motion an, um das Schulgesetz für Senioren anzupassen. Nachdem Maag nun aber im BLICK einräumte, dass eine Gesetzesanpassung gar nicht notwendig wäre, weiss Schneuwly nun nicht mehr so recht, was seine Motion genau bringen soll.
Der Schwachsinn findet immer wieder eine Ecke, in der er sich ausbreiten kann. Aktuell tut er es in Freiburg, in der Amtsstube des Vorstehers des Amtes für den obligatorischen deutschsprachigen Unterricht. Dort ist ein Beamter zum hirnrissigen und beleidigenden Schluss gekommen, dass Senioren ein Risiko für Kinder seien. Deshalb dürfen sie Lehrer im Unterricht nicht mehr unterstützen. Der Name des Amtes ist länger als die Worte, die einem dazu fehlen.
In einer Serie berichtet BLICK diese Woche über den Boom der Privatschulen und damit auch über die Probleme der öffentlichen Schule – der wohl bedeutendsten Institution der Schweiz. Hier gehts um unsere Kinder, um Bildung, um Gemeinsinn, um Zukunft. Hier gehts um alles. Und dafür sollte die Gesellschaft alles tun.
Lesen Sie Ihr Parteiprogramm, Herr CVP-Staatsrat!
Die Senioren von Freiburg leisten vorbildlich ihren Beitrag dazu. Die Lehrer sind froh um die Entlastung, die Schüler profitieren von der Erfahrung der Älteren, diese haben eine sinnvolle Aufgabe – in diesem Modell gibt es nur Gewinner. Kein Wunder, wird es in 13 weiteren Kantonen seit Jahren erfolgreich praktiziert.
Was in den Freiburger Beamten gefahren ist, wissen wir nicht. Er redete gestern nicht mehr mit BLICK. Was wir aber wissen: Sein politischer Chef ist CVP-Staatsrat Jean-Pierre Siggen. Der müsste eingreifen. Zum Wohl der öffentlichen Schule, zur Ehrenrettung der Senioren – und seiner Glaubwürdigkeit. Unter Punkt 1.20 des CVP-Parteiprogramms steht: «Wir unterstützen Modelle und Begegnungsformen, bei denen Alt von Jung und umgekehrt profitieren (junge Menschen vermitteln älteren neue Informationstechnologien, ältere Menschen vermitteln jüngeren Wissen und Werte).»
Brauchen Sie Nachhilfeunterricht, Herr Staatsrat? Ein Senior hilft Ihnen gern dabei.
Der Schwachsinn findet immer wieder eine Ecke, in der er sich ausbreiten kann. Aktuell tut er es in Freiburg, in der Amtsstube des Vorstehers des Amtes für den obligatorischen deutschsprachigen Unterricht. Dort ist ein Beamter zum hirnrissigen und beleidigenden Schluss gekommen, dass Senioren ein Risiko für Kinder seien. Deshalb dürfen sie Lehrer im Unterricht nicht mehr unterstützen. Der Name des Amtes ist länger als die Worte, die einem dazu fehlen.
In einer Serie berichtet BLICK diese Woche über den Boom der Privatschulen und damit auch über die Probleme der öffentlichen Schule – der wohl bedeutendsten Institution der Schweiz. Hier gehts um unsere Kinder, um Bildung, um Gemeinsinn, um Zukunft. Hier gehts um alles. Und dafür sollte die Gesellschaft alles tun.
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Die Senioren von Freiburg leisten vorbildlich ihren Beitrag dazu. Die Lehrer sind froh um die Entlastung, die Schüler profitieren von der Erfahrung der Älteren, diese haben eine sinnvolle Aufgabe – in diesem Modell gibt es nur Gewinner. Kein Wunder, wird es in 13 weiteren Kantonen seit Jahren erfolgreich praktiziert.
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